Chronik/Burgenland

Einzelkämpfer gemeinsam unter einem Dach

Ein Standort für mehrere unternehmerische Einzelkämpfer ist in Oberschützen angedacht. Projektleiter Reinhard Karner arbeitet am Gemeinschaftsbüro Oberschützen. „Wir sind gerade in die Werbung gegangen und auf der Suche nach Interessenten“, erklärt Karner. Das Projekt sieht ein Gebäude vor, in dem neun bis zwölf Unternehmer einen Platz finden. „Neben den Büroflächen gibt es auch einen Sozialbereich“, sagt Karner. Ein Zusatznutzen sei es in der Gemeinschaft zu arbeiten. Zur Zeit gibt es drei Interessenten, die ihren Arbeitsplatz gerne nach Oberschützen verlegen wollen.

Darunter ist auch eine Bürodienstleisterin, deren Dienste die Unternehmer in dem neuen Gebäude gleich in Anspruch nehmen könnten. Als Zusatzzuckerl für Einpersonenunternehmen gibt es mehrere Paten. „Bei Bedarf stehen externe Experten aus den Bereichen Rechts-/Steuer-/Unternehmensberatung, Werbung, Gründung und Versicherung zur Verfügung. Alle Mieter erhalten beim Start einen kostenlosen Einstiegscheck “, sagt Karner.

Kommunikation

Für den Architekturfotografen Rainer Schoditsch hat das Projekt Potenzial. „Ich habe zur Zeit ein Büro in einem Wohnhaus, aber da bin ich abgetrennt vom Rest der Welt“, sagt der Unternehmer. Für das Gemeinschaftsbüro spreche nicht nur die Nähe zu seinem Wohnort, sondern auch die Kommunikation. „Durch die anderen Mieter könnte man sich auch besser vernetzen und austauschen“, sagt Schoditsch.

Wo in Oberschützen das Gebäude gebaut werden soll, ist noch nicht ganz klar. „Wir starten nur wenn wir die kritische Größe von acht bis neun Mietern erreichen“, erklärt der Projektleiter. Denn Ziel ist es, dass sich das Gebäude von Anfang an selbst finanziert. „Wir wollen keine Gebäudeleiche schaffen“, sagt Karner. Bis zu 350.000 Euro sind für den Bau des Objekts veranschlagt, die über einen Verein finanziert werden sollen. Für die Unternehmer kostet die Warm-Miete etwa 300 Euro pro Monat.

Für Oberschützen sieht Karner eine Chance in einer neuen Nische Fuß zu fassen. Im März sollen die ersten Infogespräche mit Interessierten stattfinden. „Wenn sich genug Leute finden, werden wir im Frühsommer entscheiden, ob gebaut wird oder nicht.“