Chronik/Burgenland

Die Kolosse von Potzneusiedl

Ob die beiden angeblich weltweit leistungsstärksten Windtürme E (für Enercon)-126 irgendwann einmal auf der Liste der Weltwunder zu finden sein werden, ist eher unwahrscheinlich. Aber mit einer Nabenhöhe von 135 Meter – rechnet man die Räder beim höchsten Drehstand hinzu, erreicht der Turm eine Höhe von knappe 200 Meter – sind sie dennoch  beachtenswert und nicht zu übersehen. Kein Grund zum Zwinkern sind auch die rund 1400 Kubikmeter Beton und 120 Tonnen Stahl, die verbaut wurden.

Gestern, Mittwoch, wurden die beiden Kolosse – nach dem Spatenstich im Dezember 2011 und  einer Probephase – offiziell in Potzneusiedl in Betrieb genommen. Die zwei Windtürme der deutschen Firma Enercon verfügen über eine Produktionskapazität von je 7,5 Megawatt (MW) . 8000 Haushalte können damit versorgt werden.

Martin Fliegenschnee-Jaksch von der IG Windenergie zeigt sich von den beiden E-126 respektive über die Windenergiepolitik des Burgenlandes begeistert: „Ohne Zweifel, das Burgenland zeigt vor, wie man Wind effektiv nützen kann.“

Im Vergleich zu Oberösterreich  sei das Burgenland „europaweit zum Herzeigen.“ In Oberösterreich etwa wurde ein Plan für die Aufstellung von  Windrädern entworfen, der „relativ“  wenige Flächen zulässt: „Obwohl dort die Möglichkeiten ähnlich wie im Burgenland gegeben wären.“

Da in den nächsten Jahren Windräder mit einer Kapazität von 500 MW aufgestellt werden, sei  das Burgenland „sowieso super“, so Fliegenschnee-Jaksch.  (Derzeit beträgt die österreichweite  Windenergieleistung mehr als 1000 MW.)

Nummer Eins  

Landeshauptmann Hans Niessl fühlt sich bestätigt. Ihm schwebt  ja vor, dass das Burgenland  stromautark wird: „Bis 2013 werden wir so viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, wie im Land verbraucht wird.“ Das Burgenland werde so die Öko-Nummer Eins in Europa, ist  Niessl überzeugt.

Eine dieser Anlagen soll gemeinsam mit Enercon als Forschungsstation betrieben werden, um die Weiterentwicklung der Stromproduktion mit Windenergie voranzutreiben. Die Leistungsfähigkeit von Windenergieanlagen soll damit gesteigert werden.