Chronik/Burgenland

Chauffeure zweigten Treibstoff ab

Fünf mutmaßliche Täter, mehr als 50 Hehler und mehr als tausend Geschädigte – das ist die Bilanz eines groß angelegten Mineralöl-Betrugs in Ostösterreich. "Im Zeitraum von 2005 bis Juni 2012 waren die Täter am Werk", erklärt Bezirkspolizeikommandant Oskar Gallop im KURIER-Gespräch.  1,5 Millionen Liter Diesel, Heizöl und Getriebeöl wurden veruntreut – der Schaden wird auf etwa 1,2 Millionen Euro geschätzt.

Die fünf Fahrer einer Mineralölfirma aus Niederösterreich haben an zehn Fahrzeugen Manipulationseinrichtungen angebracht. "Statt Benzin haben die Zähler auch Luft  verrechnet und so wurde das Mineralöl abgezweigt", sagt Gallop. Ein Tankunternehmen aus dem Bezirk Oberwart brachte den Fall ins Rollen.  "Dem Steuerberater der Firma fielen Unregelmäßigkeiten beim Einkauf und Verkauf von Treibstoff auf", erklärt der Ermittler.  Durch akribische Kriminalarbeit konnten dann die Hintergründe aufgedeckt werden und die Manipulation flog auf. Fünf Haupttäter wurden ausgeforscht und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt in U-Haft genommen. Vier davon sitzen immer noch in der Justizanstalt Eisenstadt, die Ermittlungen gehen weiter.

Zu Diskontpreisen weiterverkauft

"Geschädigt wurden Tankstellen, Transportunternehmen und auch private Haushalte", sagt Gallop. Bis jetzt gehen die Ermittler von etwa tausend Betroffenen  in Niederösterreich,  der Steiermark und im Burgenland aus.  

Die Fahrer verkauften das abgezweigte Mineralöl um 20 bis 30 Prozent billiger an mehr als 50 Abnehmer. Gegen diese wird nun wegen Hehlerei ermittelt.

"Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Vermeintliche Geschädigte können sich noch bei uns melden", erklärt Gallop.

Kontakt: Bezirkspolizeikommando Oberwart, 059133-1240302