Chronik/Burgenland

Castell Sulz: Neuer Besitzer bis Sommer

Das Castell Sulz ruht idyllisch im Winterschlaf. Nein, der Terminus ist nicht ganz korrekt, denn Winterschlaf ist eine temporäre Angelegenheit. Dornröschenschlaf würde schon eher passen, auch wenn die 100 Jahre noch nicht ganz erreicht sind. Seit mittlerweile drei Jahrzehnten sucht der örtliche Castellverein einen Käufer für das Biedermeier-Schloss.

Die Option mit der Wiesengrün GmbH, die ein Verhandlungsmandat für das Anwesen besaß, ist ausgelaufen und wurde auch nicht mehr verlängert. Gerhard Jandrisevits, Obmann des Castellvereines, macht sich nun wieder selbst ans Werk. „Interessenten sind vorhanden, wir sind auch laufend in Gesprächen. Dabei handelt es sich sowohl um größere öffentliche Vorhaben als auch um Personen, die das Castell privat nutzen wollen.“

Kein Resort

Priorität genießt die erste Variante, Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, denn solche seien in der Region ohnehin zu wenige vorhanden, erklärt Jandrisevits. Zuletzt war ein „Spa & Golfresort“ angedacht. Doch einerseits fehlte das liebe Geld, andererseits ist nicht genügend Wasser vorhanden, der Traum vom Einlochen war somit Geschichte.

Der Obmann gibt sich keinen Illusionen hin: „Wir können nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten, die Bausubstanz wird nicht besser.“ Deshalb hat er nun eine Frist gesetzt: Bis Sommer 2012 wird nach einer öffentlichen Lösung gesucht, findet sich keine, soll ein Privater der neue „Schlossherr“ werden. Der Kaufpreis wird nicht genannt, aber „wir wollen die Kosten hereinbekommen, die der Verein ausgelegt hat“.

Nachhaltig

Einmal sei man schon nahe vor dem Abschluss gewesen, erläutert Wilhelm Pammer, VP-Bürgermeister von Gerersdorf-Sulz, im KURIER-Gespräch. Den Glauben daran habe er noch nicht verloren. „Ich hoffe auf einen wirtschaftlichen Betrieb, der nachhaltig Einnahmen für die Gemeinde bringt und Arbeitsplätze schafft. Wir sind im Zickental nicht

gerade begünstigt.“ Der Verein sei Eigentümer und verpflichtet, das Areal in Stand zu halten, aber „Großinvestitionen ohne konkreten Verwendungszweck sind sehr heikel“.

Denkmalschutz: 1815 erbaut

Sechs Säulen Auf 600 m² Grund erstreckt sich das 1815 erbaute, zweigeschoßige Castell. Das Schloss umfasst ein vier Hektar großer Naturpark. Der unbekannte Baumeister hat die Fassade mit sechs Säulen im Mittelteil betont prunkvoll gestaltet.

Verfall Der seitliche Anbau wurde einst als Zugang zu den Badeanlagen genutzt. Nach dem Tod des letzten privaten Besitzers im Jahre 1962 verfällt das Gebäude. 1973 wurde das Castell unter Denkmalschutz gestellt und von einem Verein übernommen.

 

Denkmalschutz: 1815 erbaut

Sechs Säulen  Auf 600 m² Grund erstreckt sich das 1815 erbaute, zweigeschoßige Castell. Das Schloss umfasst ein vier Hektar großer Naturpark. Der unbekannte Baumeister hat die Fassade mit sechs Säulen im Mittelteil betont prunkvoll gestaltet.

Verfall  Der seitliche Anbau wurde einst als Zugang zu den Badeanlagen genutzt. Nach dem Tod des letzten privaten Besitzers im Jahre 1962 verfällt das Gebäude. 1973 wurde das Castell unter Denkmalschutz gestellt und von einem Verein übernommen.