Chronik/Burgenland

Burg Forchtenstein: Eine Fahne als Krönung

Zweieinhalb Jahre sind die Räume im ersten Obergeschoß von Burg Forchtenstein restauriert worden, "ein Jahr lang haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir die Bestände neu repräsentieren", schildert Florian Bayer, Kustos und Leiter der Esterházy Sammlungen.

Das Ergebnis des neu aufgestellten Waffen- und Monturdepots, eine der größten privaten Waffensammlungen Europas, kann unter dem Titel  "Türken, Preußen und Franzosen – 300 Jahre Militärgeschichte der Esterházy" auf Burg Forchtenstein bestaunt werden. Die Zeitreise anhand der gezeigten Ausrüstungsgegenstände startet im 17. Jahrhundert zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges und endet im  späten 19. Jahrhundert.

Ein "zentrales Objekt und eine einzigartige Sensation, die erstmals gezeigt wird", so Bayer, ist die älteste Ungarische Krönungsfahne. Das Exponat aus Seide wurde anlässlich der Krönung von Ferdinand II. zum ungarischen König am 1. Juli 1618 von Nikolaus Esterházy, dem späteren Palatin, getragen. Ein Beutestück aus dem Siebenjährigen Krieg in der Schlacht von Hochkirch  und ebenfalls erstmalig zu sehen ist das Mannschaftszelt Nr. 16 der preußischen Infantrie.

Zu Ehren

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Zeugnis der sogenannten "Leopoldinengarde" sind u.a. Raupenhelme, Taschen und Pferdegeschirre. Das Kuriose an dieser Ehrengarde: Sie wurde von Nikolaus II. Esterházy eigens für  die Hochzeit seiner Tochter Prinzessin Leopoldine formiert, die kostbare Ausrüstung sei also allein für diesen einen Tag angeschafft worden, weiß Bayer.

Ein Ehrengeschenk seiner Soldaten, Gemälde sowie Zeugnisse von Eitelkeit beleuchten Prinz Louis Esterházy, Sohn von Paul III. Anton Esterházy und hoher militärischer Würdenträger.

Infos

Waffen- und Monturdepot: Burg Forchtenstein; bis Oktober, 10–18 Uhr, Nov. bis März für Gruppen auf Anfrage; Burgführung mit Waffensammlung: Erw. 9 €, erm. 7 €, Fam. 19 €, Gruppen 7 €, fixe Führungen: 11, 13, 14, 15 u. 17 Uhr, www.esterhazy.at