Chronik/Burgenland

Bürgerbeteiligung soll Photovoltaik "anheizen"

2013 will das Burgenland den im Land benötigten Strom zur Gänze selbst erzeugen können – dieses Ziel wird schon seit Jahren anvisiert. Bis auch die gesamte Energie aus pannonischer Produktion kommt, dauert es allerdings noch Jahrzehnte. Ein wichtiges Etappenziel steht 2020 an, in acht Jahren sollen 55 Prozent der verbrauchten Energie  innerhalb der Landesgrenzen erzeugt werden. Mögliche Wege dorthin haben Umweltminister Niki Berlakovich und Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Steindl (beide ÖVP) am Montag in Eisenstadt skizziert. Derzeit liegt das Burgenland im Bundesländer-Vergleich auf Rang vier, 38,5 Prozent des Gesamtverbrauchs an Strom, Wärme und Treibstoff sind hausgemacht.

Während die Windkraft mit 214 bestehenden  und 210  in Bau befindlichen Anlagen ausgereizt sei, sieht Steindl in der Photovoltaik "riesiges Potenzial". Noch vor dem Sommer soll in 17 der 171 Gemeinden ein Bürgerbeteiligungsmodell starten.  Je 200 Quadratmeter groß können die Solaranlagen sein, die auf Dächern öffentlicher Gebäude entstehen. Bürgern, die sich an dem Projekt finanziell beteiligen, werde man eine noch zu errechnende Rendite zukommen lassen, erklärte Steindl. Projektpartner ist das Zentrum für Erneuerbare Energie in Güssing.

Güssing ist auch für Berlakovich ein Anker, das "Güssinger Modell" dient bundesweit bereits 85 Regionen mit knapp 900 teilnehmenden Gemeinden als Vorbild auf dem Weg zur Energieautarkie. Die thermische Gebäudesanierung sei ein wichtiger Beitrag, von 2011 bis 2014 stellt der Bund dafür jährlich 100 Millionen Euro bereit.