Chronik/Burgenland

Bruckneudorf gründet Feuerwehr

Die ältesten Feuerwehren des Burgenlandes wurden 1871 in Pinkafeld und Königsdorf gegründet, die Gründungsfeier der jüngsten findet am Samstag um 18 Uhr in Bruckneudorf statt. Dass die 3100-Einwohner-Gemeinde an der Leitha bis dato über keine eigene Wehr verfügte (nur im acht Kilometer entfernten Ortsteil Kaisersteinbruch gibt‘s seit 1968 eine Feuerwehr, die bislang letzte Neugründung im Burgenland), hat mit der geografischen Lage der Gemeinde zu tun.

220.000 Euro

Weil Bruckneudorf mit Bruck/Leitha in NÖ zusammengewachsen ist, rückte die Feuerwehr aus NÖ aus, wenn es im Burgenland brannte. Dass die Burgenländer den Brandschutz jetzt in die eigenen Hände nehmen, hat nicht nur mit der Stärkung der Bruckneudorfer Identität zu tun – demnächst wird erstmals auch eine eigene Volksschule gebaut –, sondern auch finanzielle Gründe. Zuletzt mussten für die Feuerwehr im Jahr 50.000 Euro an Bruck überwiesen werden, sagt Bruckneudorfs SPÖ-Bürgermeister Gerhard Dreiszker. Im Juni 2016 beschloss der Gemeinderat die Gründung einer eigenen Wehr; seit 30. Dezember 2016 ist sie de facto im Einsatz, erklärt der designierte Kommandant Hannes Kampel. Ein Rüst- und ein Tanklöschfahrzeug wurden gebraucht angeschafft, für das neue Kommandofahrzeug gab es eine 50-prozentige Förderung. Insgesamt hat die Gemeinde inklusive Förderungen bisher 220.000 Euro in den Aufbau der Feuerwehr gesteckt.

29 Mitglieder (darunter sieben Frauen) hat die Feuerwehr Bruckneudorf, 50 braucht es nach einer Vorgabe des Landesfeuerwehrkommandos mittelfristig. Kommandant Kampel ist bei der Betriebsfeuerwehr am Flughafen Wien-Schwechat, die meisten Kameraden sind "frischg‘fangt" – zumindest die Grundausbildung haben aber alle. Auch Bürgermeister Dreiszker ist mit von der Partie und fährt zu Einsätzen: "Ich nehme das schon ernst".