Chronik/Burgenland

Brandstiftungen in Wulkaprodersdorf: Verdächtiger gefasst und in U-Haft

Zuletzt waren abends mehr Polizisten in Wulkaprodersdorf unterwegs,  geschuldet war das der Brandserie der vergangenen Woche: Neun Mal hatte es in der Gemeinde in Eisenstadt-Umgebung Feueralarm gegeben, erst  standen Strohballen in Flammen, später auch der Dachstuhl einer aufgelassenen Tischlerei.

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In der Nacht zum Sonntag erwies sich der zusätzliche Streifendienst als das richtige Instrument: Polizisten ertappten einen Mann, als er auf einem Feld Strohballen in Brand steckte, und nahmen ihn fest.  Laut Landespolizeidirektion Burgenland soll ein "Zusammenhang mit den bisherigen Bränden" im Ort bestehen.

Zu elf Taten geständig

Der 31-Jährige wurde nach der Einvernahme in die Justizanstalt Eisenstadt eingeliefert. Es wurde die U-Haft verhängt. „Der Tatverdächtige ist zu elf Brandstiftungen geständig“, teilte die burgenländische Polizei am Sonntagabend per Aussendung mit.

Davor rückte die Feuerwehr Samstagabend bereits mehrmals aus: Erst  wurde ein kleiner Brand an der Wulkaböschung gemeldet, dann brannte ein Holzstoß, später standen Dutzende  Strohballen in Flammen. Beinahe wäre gegen Mitternacht ein vierter Einsatz nötig geworden, hätten die Polizisten nicht den Brandstiftungsversuch vereitelt.

Ein Rückfall?

Inklusive des aktuellen Vorfalls gab es binnen neun Tagen zehn Brände in der Gemeinde mit rund 1.900 Einwohnern. Der 31-jährige Verdächtige  soll, so die ersten Ermittlungsergebnisse, zu  Fuß zu den Tatorten marschiert sein.  Zudem dürfte er einschlägig vorbestraft sein: Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um jenen Mann handeln, der 2015 rechtskräftig wegen mehrerer Brandstiftungen in demselben Bezirk –  unter anderem bei einer Tankstelle – zu einer bedingten Haftstrafe von einem Jahr sowie einer Geldstrafe verurteilt worden war. Auch Schadenersatz für verbranntes Holz musste er leisten.

"Er wird an sich arbeiten...."

Damals erhielt er vom Schöffengericht auch die Auflage, eine Therapie zu machen. "Er wird auch weiter an sich arbeiten, dass so etwas nie wieder vorkommt", beteuerte sein Verteidiger damals.