Bioenergie kostet die Banken Millionen
Von Thomas Orovits
Anfang des Jahres schlitterte die Bioenergie Burgenland Service GmbH in die Insolvenz. Fast ein dreiviertel Jahr später zeichnet sich nun ab, wie es mit dem Unternehmen weitergehen könnte, das insgesamt 13 Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Heizwerke betreibt. Teilnehmer eines Treffens von Gesellschaftern und Banken am Dienstag in Eisenstadt berichten von "konstruktiven Gesprächen".
Die Bioenergie soll weiterbestehen, an künftiger Gesellschafterstruktur und Umfang des Unternehmens wird noch gefeilt, bis dahin hat der Eisenstädter Rechtsanwalt Klaus Dörnhöfer als Masseverwalter das Sagen.
Größter Bioenergie-Gesellschafter ist derzeit die Bewag, die nach der Fusion mit der Begas deren 49-Prozent-Anteil schlucken musste, daneben sind etwa zu gleichen Teilen die Bauernenergie Holding und die F.E. Familienprivatstiftung Esterházy mit an Bord. Ob der Energiekonzern dominant bleibt, will Bewag-Vorstand Michael Gerbavsits noch nicht sagen, eine Antwort wäre derzeit "nicht seriös". Ganz ähnlich tönt es aus der Esterházy-Zentrale.
Wie die Bioenergie künftig aussehen könnte, erfuhr der KURIER aus informierten Kreisen. Demnach würde die Bewag zugunsten der landeseigenen Beteiligungs- und Liegenschafts GmbH (Belig) ihr Engagement reduzieren. Zugleich könnte die Bioenergie auch von der Belig verwaltete Gebäude mit Wärme versorgen. Während die großen Heizwerke bei der Bioenergie verbleiben sollen, wird über einen Verkauf der kleineren Standorte Deutschkreutz, Mischendorf und Königsdorf nachgedacht. Erster Ansprechpartner sind die Gemeinden.
Einen erklecklichen Beitrag dürfte das finanzierende Banken-Konsortium aus Bank Burgenland und Bawag leisten. Von den ausstehenden 24 Millionen Euro sollen fünf nachgelassen werden, weitere fünf Millionen würden in Form eines Besserungsscheins gewährt – rückzahlbar erst, wenn die Bioenergie wieder Gewinne schreibt. Die verbleibenden 14 Millionen € sollen in 10 bis 15 Jahren zurückgezahlt werden.