"Best Point of Service": Erleichterung vor Operationen
Wer schon einmal eine Operation vor sich hatte, weiß wie mühsam oft die Vorbereitungen für den Eingriff sein können. Mit einem völlig neuartigen und laut Initiatoren österreichweit einzigartigen Konzept soll den Patienten das Leben erleichtert werden. Denn sie müssen sich nun nicht mehr selbst um das Einholen der benötigten Befunde kümmern. Das wird nun alles gebündelt im Krankenhaus erledigt.
Das Projekt, das sich "Best Point of Service" nennt, wird seit Kurzem in den Krankenhäusern in Oberpullendorf, Kittsee und Güssing angeboten. In einem weiteren Schritt soll es auch in den Schwerpunktkrankenhäusern Eisenstadt und Oberwart umgesetzt werden.
Blutbild und EKG
Bisher wurde die sogenannte "präoperative Diagnostik", zu der unter anderem Blutuntersuchungen oder das EKG zählen, bei den Hausärzten bzw. Internisten vorgenommen. "Ziel dieses Projektes ist es, den Patienten entgegenzukommen. Damit entfallen für sie die oft mühsamen Wege zu den verschiedenen Ärzten", erklärt Gesundheitslandesrat Norbert Darabos (SPÖ).
In der Präoperativen Ambulanz werden sämtliche Termine für die notwendigen Untersuchungen vereinbart. Dadurch würden "Doppelbefundungen" vermieden. "Im Regelfall können wir Patienten mit einer Checkliste abarbeiten", sagt Krages-Geschäftsführer René Schnedl. Der Vorteil sei, dass für jeden Patienten die auf der Liste vorgesehenen Untersuchungen durchgeführt werden. "Was nicht notwendig ist, braucht nicht mehr erfüllt werden", sagt Schnedl.
Damit werde aber auch sichergestellt, dass alle für die Operation notwendigen Untersuchungen rechtzeitig vor dem Eingriff erledigt werden. Das ermögliche den Krankenanstalten zudem eine effizientere Planung.
Neben den Vorteilen für die Patienten erwartet der Chef der Burgenländischen Gebietskrankenkasse (BGKK), Christian Moder, auch einen "messbaren Nutzen für die Verwaltung" . Man rechne durch die Umsetzung des "Best Point of Service" mit einer Kostenersparnis in der Höhe von rund 20 Prozent.
Fast jede präoperative Diagnostik könne auch im Krankenhaus durchgeführt werden, weiß der Ärztliche Leiter des Krankenhauses Oberpullendorf, Primar Herbert Tillhof. Bisher habe man "höchstens fünf Patienten" zu niedergelassenen Spezialisten überweisen müssen. "Ich hatte zuletzt einen Patienten mit einem Herzfehler. Den habe ich natürlich geraten, zu seinem Internisten, bei dem er schon jahrelang in Behandlung ist, zu gehen", sagt der Primar.