Bank-Überfall in Sigleß
Von Thomas Orovits
Geld her“, forderte der etwa 1,80 Meter große Mann von der allein anwesenden Mitarbeiterin des Geldinstitutes. Er bedrohte die Frau mit einer Pistole. Als die Angestellte der rüden Aufforderung nicht schnell genug nachkam, sagte er „schneller, schneller“, schildert Einsatzleiter Alois Lehrner vom Landeskriminalamt. Anschließend flüchtete der dunkel gekleidete Mann, der sein Gesicht mit einer Sturmhaube mit Sehschlitzen verdeckt hatte, in unbekannte Richtung. Möglicherweise nutzte er dabei ein Fluchtfahrzeug, das zuvor in Pöttsching gestohlen worden war. „Ob ein Zusammenhang zwischen dem gestohlenen Auto und dem Banküberfall besteht, kann man derzeit noch nicht sagen“, erklärte Lehrner am frühen Abend. Es gibt eine Videoaufzeichnung des Überfalls, die Freitagabend noch ausgewertet wurde.
Die Polizei leitete sofort eine Alarmfahndung in den Bezirken Mattersburg, Eisenstadt-Umgebung und Wiener Neustadt in Niederösterreich ein. Allein im Bezirk Mattersburg waren 16 Beamte im Einsatz. Gegen 17.30 Uhr wurde die Intensiv-Suche aber ergebnislos abgebrochen. Weder der Filialleiter noch der herbeigeeilte Raika-Regionalleiter konnten vorerst abschätzen, wie viel Geld gestohlen wurde. Es müsse erst ein Kassasturz gemacht werden, hieß es.
Nicht zum ersten Mal
Die Raika Sigleß war nicht zum ersten Mal Ziel von Kriminellen. Anfang Mai 2011 wurde zu nachtschlafener Stunde der Bankomat in der Raiffeisen-Filiale gesprengt, Beute machten die Täter damals allerdings nicht. Damit nicht genug: Vor genau fünf Jahren – ebenfalls am Freitag vor Weihnachten – hatte ein maskierter Mann gegen 16 Uhr das Geldinstitut betreten und eine Bankangestellte mit einer Faustfeuerwaffe bedroht. Anschließend verließ er mit der Beute – einem fünfstelligen Betrag – das Gebäude. Der Täter wurde später gefasst. Ein Polizist meinte deshalb lakonisch: „Der kann’s diesmal nicht gewesen sein, er ist noch in Haft.“