Arbeiterkammer-Wahl Burgenland: Das sind die Themen der Kandidaten
Von Thomas Orovits
Insgesamt sind mehr als 81.600 Arbeitnehmer wahlberechtigt, das sind um rund 3.500 Wahlberechtigte mehr als bei der Wahl vor fünf Jahren.
Zur Wahl stehen diesmal vier Listen. Das sind ihre Schwerpunkte
Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter FSG
Spitzenkandidat ist der amtierende Arbeiterkammer-Präsident Gerhard Michalitsch. Gefordert werden „1.700 Euro Mindestlohn und die korrekte Bezahlung von Überstunden sowie das Schließen der Einkommensschere“. Die von der türkis-blauen Bundesregierung angekündigte Steuerreform. wird kritisiert. Verlangt werden weiters „Gesundheitsförderung in den Betrieben sowie eine 6. Urlaubswoche“. DieVereinbarkeit von Beruf und Familie soll verbessert werden.
ÖVP-Arbeitnehmer ÖAAB
Sie gehen mit Johannes Mezgolits ins Rennen. „Die vorherrschende Macht einer einzigen Fraktion braucht Kontrolle“, heißt es in Anspielung auf die rot geführte AK. Verlangt werden ein „Pendlereuro“ für alle Pendler im Burgenland. Eine neue Art der Berechnung müsse aus der Steuerreform 2020 finanziert werden. Für Lehrlinge soll es zur individuellen Weiterbildung einen 500-Euro-Bildungsbonus geben.
FPÖ Arbeitnehmer FA
Spitzenkandidat ist wieder Siegfried Zeltner. Die blaue Fraktion will „Fairness für Leistungsträger“, konkret heißt das, die Mindestsicherung „gezielt einzusetzen“; die Arbeiterkammer dürfe keine „Zuwandererkammer“ werden, Lehrstellen solle es „für unsere Leute“ geben; das 13. und 14. Monatsgehalt solle „gesetzlich verankert“ werden. Und die Bezieher niedriger Einkommen sollten vom AK-Beitrag „befreit werden“.
Alternative, Grüne und Unabhängige Gewerkschafter (AUGE/UG)
Spitzenkandidat ist Georg Gossi. Das Programm: Digitalisierung „muss unsere Arbeit erleichtern, nicht ersetzen“. Eine weitere Verlängerung der Ladenöffnungszeiten wird abgelehnt. Lehrlinge soll man „durch Bezugspersonen lernen und wachsen lassen“. Öffentliche Verkehrsmittel „müssen für Pendler leistbar sein“ und Ausbau der Infrastruktur in strukturschwächeren Regionen.
Bei der Wahl vor fünf Jahren konnten die sozialdemokratischen Gewerkschafter Platz eins mit mehr als 72 Prozent verteidigen. Während der ÖAAB Stimmen einbüßte, legten die Freiheitlichen Arbeitnehmer zu. Das Ergebnis von 2014 im Detail: FSG 72,1 Prozent (+1,71 Prozent), ÖAAB 16,8 Prozent (-5,12), Freiheitliche Arbeitnehmer 7 Prozent (+1,41), AUGE/UG 3,1 Prozent (+1,1) und der Gewerkschaftliche Linksblock (tritt nicht mehr an) kam auf 0,9 Prozent.