Anzeige gegen Gemeinde Tobaj
Von Roland Pittner
Ein Bagger bringt Schotter aus und eine Walze planiert den Weg. Ein völlig anderes Bild fand ein Mann beim Spazierengehen vor. Schutt, Isoliermaterial und Müllsäcke lagen verstreut auf dem Weg. Es war nicht etwa der Weg zu einer Mülldeponie, sondern ein Waldweg zwischen Deutsch Tschantschendorf Bergen und Punitz.
"Bei einem Spaziergang habe ich den Schutt entdeckt", erklärt ein Anrainer, der anonym bleiben möchte. Er habe die Ablagerung auch zur Anzeige gebracht. Rehe hätten sich verletzen können und zwischen den großen Brocken stecken bleiben. Jetzt wurde feiner Schotter ausgebracht und der Hohlweg erneuert. Die Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft bleibt trotzdem bestehen und auch Beamte des Landeskriminalamtes ermitteln in der Sache.
Hohlweg
Doch der Schuldige war schnell gefunden. Der Schutt kam von der Gemeinde Tobaj, Bezirk Güssing. Die alte Volksschule wurde abgerissen, der Bauschutt, als Fundament für einen Waldweg von der Gemeinde weggebracht. "Wir haben alles in die Wege geleitet, dass sich niemand verletzen kann", sagt Bürgermeister Manfred Kertelics im KURIER-Gespräch. Der Zustand sei nun kein Problem mehr, weder für Mensch noch Tier, erklärt Kertelics, der auch als Forstwirt tätig ist. Ein Sachverständiger der Bezirkshauptmannschaft war bereits vor Ort.
Ganz versteht der Bürgermeister die Aufregung nicht. "Umweltmäßig stellt der Schutt kein Problem dar. Ein paar Stücke Isoliermaterial waren dabei, die haben wir aussortiert, aber sonst sind es nur Ziegel und Betonstücke", sagt Kertelics.
Der Bürgermeister wartet nun auf eine Aktenzahl und ein Gutachten. "Es soll erhoben werden, ob der Schutt wieder komplett herausgenommen werden muss, oder auf dem Weg bleiben kann." Aber bis dahin werde sich kein Reh oder Spaziergänger den Fuß im Schutt brechen, ist sich der langjährige Jäger sicher.