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Hurts: Songschreiben für Nicht-Dummies

Dezember 2005: Theo Hutchcraft steht vorm "42nd Street"-Club in Manchester. Sein Freund hat eine Prügelei mit irgendeinem Typen begonnen. Er sieht zu. Genau wie Adam Anderson, der Begleiter des anderen Kämpfers. "Ich mochte Adams Mantel, der sah cool aus", erinnert sich der Sänger im Gespräch mit dem KURIER an seine erste Begegnung mit seinem Hurts-Partner. "Und weil wir beide zu besoffen zum Eingreifen waren, begannen wir zu quatschen."

Am Ende der Prügelei hatten die beiden eine Band gegründet. Cool. Aber wie fängt man das eigentlich an? Hutchcraft war von Popmusik besessen, seit er ein Knirps war, hatte aber nie ein Instrument gelernt. Anderson bastelte auf einem Keyboard Soundtracks für TV-Werbung und Independent-Filme zusammen -, aber auch erst seit ein paar Monaten.

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"Wir kauften uns das Buch ,Songwriting for Dummies'", sagt Anderson. "Wir wollten erforschen, was einen Pop-Song ausmacht. Denn Pop-Songs gibt es in jedem Genre - im Metal wie im R 'n' B, im Soul und in der Alternative-Szene. Und bei jedem großartigen Pop-Song ist es etwas anderes, das ihn großartig macht."

Was genau das ist, wissen Hurts nach wie vor nicht. Obwohl sie von ihrem Debüt-Album "Happiness" und dem Welthit "Wonderful Life" zusammengenommen zwei Millionen Einheiten verkauft haben.

"Nichts von dem, was in dem Buch stand, haben wir dabei beherzigt", lacht Hutchcraft. "Wir sind da am Anfang viel zu analytisch rangegangen. Die einzige Regel ist, dass du dich von jeder Vorstellung, was ein Pop-Song ist, befreist und schreibst, was sich gut anfühlt." Als Hutchcraft und Anderson das taten - vier Jahre und zwei in den Sand gesetzte Bands nach dem Prügelei-Tratsch - kam der Erfolg. "Wir waren seit ewig arbeitslos gewesen, hatten nie Geld. Wir wollten aufgeben, weil wir emotional am Ende waren. Und dann schrieben wir ,Wonderful Life'."

Seitdem der Song ein Hit wurde, war das Duo auf Tour. Weshalb am 28. Oktober eine Deluxe Edition von "Happiness" erscheint - mit Bonus-Tracks und einer DVD mit der Berlin-Show. "Wir wollten damit dokumentieren, wie sich unser Sound mit den vielen Konzerten verändert hat. Denn wir sind ganz andere Menschen, als zu dem Zeitpunkt, als wir ,Happiness' geschrieben haben, weil wir unseren Traum leben."
Wie wird sich das auf das zweite Album auswirken? "Schwer zu sagen", meint Hutchcraft. "Wir haben gerade erst angefangen, neue Songs dafür zu schreiben. Noch fühlt sich das nicht viel anders an als damals."

INFO: Montag, 24. Oktober in Wien/Gasometer,
27. Oktober Innsbruck/Congress.