Grenzwertige Gewalt bei "Fright Nights"
Pünktlich zu Halloween startet das Filmfestival "Fright Nights". Das "Festival der Angst" soll Wiens Horror-Freaks in Angst und Schrecken versetzen. Im Hollywood Megaplex im Gasometer wird vom 31. Oktober bis zum 6. November Gruseliges und Grausiges für Genre-Liebhaber gezeigt. Neben erfolgreichen Großproduktionen haben trashige Amateurfilme ebenso ihren Platz, sowie Filme, die an die Grenzen des Zumutbaren stoßen. Die Frage, ob man in der Programmauswahl diese Grenzen bereits überschritten hat, stellt sich gleich am Eröffnungsabend.
Auf der "Fright Nights"-Homepage wird "einer der schockierendsten und verstörendsten Filme der letzten Jahre" als "Sensation" angekündigt. Der Film "The Bunny Game" handelt von einer Prostituierten, die von einem Trucker in die Wüste verschleppt und dort zu seiner sexuellen Erregung brutalst misshandelt und gefoltert wird. Dass der so genannte "Torture-Porn" im Internet "natürlich schon die Runde gemacht" hat, wird dabei hervorgehoben. Die Festivalveranstalter versprechen: "Wir spielen den Film am Festival natürlich absolut ungeschnitten!"
KURIER.at fragte beim Festival-Kurator Heinz Olbrich nach, wie "The Bunny Game" ins Programm gefunden hat. Dieser erklärt: "Wir haben jedes Jahr eine Ausschreibung und der Film ist uns zugesandt worden. Wir haben ihn ausgewählt, weil wir kein Problem mit dem Inhalt haben." Ein Problem mit dem Inhalt hat hingegen das BBFC (British Board of Film Classification). Die Aufsichtsbehörde hat "The Bunny Game" in Großbritannien verboten. Die Begründung: Der Hauptfokus des Films liege am unablässigen sexuellen und körperlichen Missbrauch einer hilflosen Frau und der daraus resultierenden sadistischen und sexuellen Lust des Mannes. Weiters befürchtet das BBFC, dass die erotisierende Darstellung der Vorgänge dazu führen könnte, dass sich die Erregung, die der Protagonist bei der Demütigung des Opfers empfindet, auf den Zuseher übertragen könnte. Problematisch sei vor allem, dass der Film keinerlei Erklärung der Ereignisse liefere.
"Der Film ist krass", gibt Olbrich zu. "Aber man sollte in einem freien Land alles ausreizen, was im Bereich des Möglichen ist und keine Zensur üben", verteidigt der "Fright Nights"-Kurator die Aufnahme des brutalen Films ins Programm. Sollte nach dem Screening des Films Diskussionsbedarf bestehen, werde ein Mitarbeiter der österreichischen Produktionsfirma Illusions Unlimited Rede und Antwort stehen.
Dass man gerade mit einem skandalumwitterten Film vermehrtes Publikumsinteresse auf das Festival ziehen will, daraus macht der Kurator erst gar keinen Hehl. "Wir spielen den Film, weil er in England verboten ist und ihn deshalb sicher viele sehen wollen," so Olbrich.