APA-OTS/Wirtschaft

Leistbares Wohnen: Energiepreise steigen erstmals seit 2012

Leistbares Wohnen ist ein Dauerthema, die Zukunftsszenarien erscheinen düster. Das Gros der Österreicher fürchtet, dass sich durch die Entwicklung der Immobilienpreise viele das Wohnen bald nicht mehr leisten können. Der Fokus liegt bei der Diskussion meist auf Mieten und Eigentumspreisen, weniger auf den Nebenkosten. Wie aber sieht es damit aus? Wie haben sich die Energiepreise in den letzten Jahren entwickelt? Das Energievergleichsportal compera.at hat nachrecherchiert.

Laut aktueller Auswertung*) hat das Jahr 2018 eine Trendwende bei den Verbraucherpreisen für Energie gebracht. Während diese seit 2012 kontinuierlich leicht gefallen waren, brachte der August 2018 das erste Mal wieder ein Kostenanstieg von mehr als drei Prozent im Vergleich zu August 2017. Die letzten großen Steigerungen davor lagen 2011 und 2012 bei jeweils 5 Prozent. Ganz anders sieht es bei den Großhandelspreisen für Gas und Strom aus.

Knapp die Hälfte von steigenden Energiepreisen betroffen

Deutlich höhere Preissteigerungen gab es nämlich bei den Großhandelspreisen: Der Österreichische Gaspreisindex ÖGPI stieg sechs Monate in Folge und lag im November um mehr als 50 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der Österreichische Strompreisindex ÖSPI liegt im Dezember auf dem höchsten Niveau seit Mai 2013, die Großhandelspreise für Strom sind aktuell um 43 Prozent teurer als im Vorjahr**). „Es ist daher zu erwarten, dass die Verbraucherpreise überall bald nachziehen werden“, so Marc Schuler vom Energievergleichsportal compera.at. „In Ostösterreich wurden im Oktober Preiserhöhungen bereits weitergegeben, wir gehen davon aus, dass das in den anderen Bundesländern auch der Fall sein wird.“

35 Prozent der Österreicher heizen das Zuhause hauptsächlich mit einer Gasheizung. Für 12 Prozent ist Strom die Hauptenergiequelle, so eine aktuelle Umfrage von compera.at. Knapp die Hälfte der Österreicher ist damit auch von den drohenden Preissteigerungen am meisten betroffen. „Grundsätzlich ist für eine vierköpfige Familie durch den Wechsel des Energieanbieters eine Ersparnis von rund 700 Euro im Jahr möglich“, erläutert Marc Schuler weiter. Mit dem kostenlosen Energieverbrauchsrechner von compera.at können Haushalte testen, ob sie mehr oder weniger Strom und Gas als der Durchschnitt aller Haushalte verbrauchen und bekommen konkrete Einsparpotenziale aufgezeigt.

Wahrnehmung versus Realität

In der Wahrnehmung der Österreicher fällt laut Umfrage der Anstieg der Energiepreise höher aus als in der Realität. Die Befragten vermuten, dass ihre Haushaltsenergiekosten im vergangenen Jahr um rund 5 Prozent gestiegen sind. Bei den Nettomieten wird der Anstieg auf rund 6,5 Prozent geschätzt, dieser fiel in der Realität ebenfalls geringer aus, er lag ohne Betriebskosten unter 2 Prozent.***) Die Mehrheit der Österreicher (knapp 60 Prozent) nimmt jedenfalls wahr, dass der Anteil der Wohnkosten am Haushaltsbudget in den letzten fünf Jahren gestiegen ist, jeder Fünfte spricht sogar von einem starken Anstieg.****)

*) Sonderauswertung VPI Energie der Austrian Energy Agency für compera.at, September 2018;

**) https://www.ots.at/redirect/energyagency100; https://www.ots.at/redirect/energyagency101;

***) Vgl. ImmobilienScout24 ImmoDEX 1/2018;

****) zitiert aus einer Umfrage von ImmobilienScout24 Oktober 2018, Integral Markt- und Meinungsforschung 2017.

Über die Umfrage:

Die innofact AG hat im Auftrag von compera.at im Oktober 2018 510 Österreicher/innen zwischen 18 und 65 Jahren online dazu befragt.

Über compera.at:

compera.at ist das neue, innovative österreichische Energiepreisvergleichsportal, das einen unabhängigen, kostenlosen und transparenten Preisvergleich bei Strom und Gas ermöglicht. Zu den Gründungspartnern zählt das IT-Unternehmen eins + null, das zahlreiche österreichische und deutsche Energieversorgungsunternehmen bei der kompletten Digitalisierung ihrer Prozesse betreut. Weitere Informationen finden Sie unter compera.at.