Edition Der Österreichische Film 2023 – Eine Fortsetzung mit Vielfalt & Anspruch
Die Reihe „Der Österreichische Film. Edition Der Standard“ veröffentlicht seit 2006 fortlaufend eine Auswahl an besonders wertvollen österreichischen Filmproduktionen der jüngsten Vergangenheit auf DVD. Mittlerweile sind die Titel auch parallel auf der 2021 gelaunchten Streaming-Plattform watchAUT.film verfügbar. So nun auch die neue Staffel, die die besten Kinomomente der letzten Jahre auf DVD sowie als Video on Demand zugänglich macht. Ab 6. Oktober gibt es bei watchAUT.film 15 neue Filme im Jahresabo zum Sonderpreis.
Wie immer zeigt die sorgfältig kuratierte Auswahl, wie vielseitig das österreichische Filmschaffen – belegt durch zahlreiche Festivaleinladungen und Preise – für beachtliche cineastische Momente sorgt. So erscheint nun für daheim – oder wo immer der filmbegeisterte Mensch heute gerne sieht und schaut – eine neue Sammlung an Publikumshits und Kritiklieblingen, von satirischer Komödie und griffigem Drama über genau betrachtende Dokumentation und Gesellschaftsstudie bis hin zu knisternder Avantgarde.
Mit Vera (Tizza Covi, Rainer Frimmel) und Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen (Claudia Müller) finden sich dabei die Gewinner des Österreichischen Filmpreises 2023 in der Reihe, mit Große Freiheit (Sebastian Meise) auch der Siegerfilm 2022. Während Filme wie die Meta-Comedy Sargnagel des Regieduos Sabine Hiebler & Gerhard Ertl oder der beachtliche Kinderfilmerfolg Geschichten vom Franz (R: Johannes Schmid), dessen Fortsetzung kürzlich begann, die Kinocharts zu stürmen und durchaus zwanglose Popcorn-Geselligkeit erlauben, schlagen Werke wie Fuchs im Bau (Arman T. Riahi), Corsage (Marie Kreutzer) oder Moneyboys (C.B. Yi) schon ernstere Töne an. Auch der Umstand, dass das Filmland Österreich ununterbrochen bemerkenswerte und wichtige Filme dokumentarischer Form hervorbringt, wird hier einmal mehr bestätigt: Matter Out of Place (Nikolaus Geyrhalter), Weiyena: Ein Heimatfilm (Weina Zhao, Judith Benedikt), Für die Vielen – Die Arbeiterkammer Wien (Constantin Wulff) und Verschwinden / Izginjanje (Andrina Mracnikar) stehen allesamt dafür, so unterschiedlich auch ihre Gegenstände und ihre Gestalt.
Die Regisseurin Kurdwin Ayub bewegt sich mit Sonne überhaupt überaus gekonnt zwischen Fiktion und Realität. Der Vielfalt noch nicht genug, sei auch noch auf Katrina Daschners Hiding in the Lights extra hingewiesen, ein für das kontinuierlich wachsende, schillernde Gesamtwerk der Künstlerin als trefflicher Auszug stehender Kurzfilm, der das Schauen selbst glamourös filetiert. Ein weiteres Highlight ist Peter Schreiners neu restaurierter Kinderfilm aus dem Jahr 1985.
In diesem Sinne: Der Österreichische Film. Kult. Klassiker. Kostbarkeiten. The show must go on.