2015

Neujahr in aller Welt: Brite grüßt aus dem All

Im Stundentakt wurde rund um den Erdball das neue Jahr 2016 eingeläutet. Gleich 15 Mal überquert die Internationale Raumstation ISS in der Silvesternacht die Datumsgrenze - allerdings heißt es für die Besatzung meist nur dreimal "Prost Neujahr". In der Vergangenheit habe die jeweilige Crew nur dann angestoßen, wenn es im russischen Kontrollzentrum Koroljow sowie im Hauptquartier des US-Raumfahrtamts NASA in Houston und nach Greenwich-Zeit Mitternacht ist.

Auf Sekt müssen Raumfahrer zumindest offiziell verzichten: An Bord ist Alkohol verboten. Stattdessen gab es Säfte und ein Festmahl. Derzeit arbeiten drei Russen sowie zwei Amerikaner und ein Brite in rund 400 Kilometer Höhe. Dem Briten Tim Peake war es auch vorbehalten, zu Mitternacht nach Greenwich-Zeit die Neujahrsgrüße an seine Landsleute zu übermitteln.

"Es gibt eigentlich nur einen großen Unterschied, wenn man Silvester auf der ISS feiert: die Schwerelosigkeit", erklärte der Russe Michail Kornijenko.

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Traditioneller "Balldrop" in New York

Mit dem traditionellen "Balldrop" hat New York am Times Square in das neue Jahr gefeiert. Eine Minute vor Mitternacht setzte sich ein großer Kristallball an einer gut 20 Meter hohen Stange am berühmtesten Teil des Broadways in Bewegung und erstrahlte pünktlich zum neuen Jahr.

Nach Angaben der Veranstalter wurde er von einer Million Menschen begrüßt, hinzu kamen Dutzende Millionen vor dem Fernseher. Die Party wird traditionell von vielen Sendern übertragen.

Nach dem gemeinsamen Singen von Frank Sinatras "New York, New York" war allerdings auch schon alles vorbei. Die begehrteste Neujahrsparty mit vielen Stars beginnt immer schon am frühen Abend, eine Viertelstunde nach Mitternacht ist dann Schluss. Feuerwerk gibt es ebenso wenig wie Alkohol.

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Südafrikaner feierten Neujahr am Strand

Bei fast 30 Grad im Schatten haben sich Hunderttausende Südafrikaner an den Stränden des Landes getummelt, um das neue Jahr zu feiern. Ein Strandbesuch ist eine südafrikanische Neujahrstradition, die von allen Kulturen begangen wird - ob Zulu, Xhosa oder Afrikaans.

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Allein am Strand vonMuizenberg, rund 25 Kilometer südlich der Touristenmetropole Kapstadt, spielten und surften am Freitag Tausende von Menschen in den Wellen des Atlantischen Ozeans. In der am Indischen Ozean gelegenen Stadt Durban, gut 1.600 Kilometer weiter östlich, erfrischten sich rund 30.000 Badegäste im Meer. Für die Seenotrettung gibt es immer am 1. Jänner viel Arbeit: Jedes Jahr müssen Dutzende Besucher vor dem Ertrinken gerettet werden.

Auch wenn in Rom die Temperaturen, vor allem im Wasser, deutlich tiefer sind, ließen es sich wieder einige nicht nehmen, das neue Jahr mit einem Bad im Tiber zu begrüßen. Der Sprung in den kühlen Fluss der italienischen Hauptstadt ist ein traditionelles Ritual am Neujahrstag.

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Feiern unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen

In Berlin feierten um Mitternacht hunderttausende Menschen friedlich und ausgelassen auf der etwa zwei Kilometer langen Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.

Weltweit fanden die Feiern unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt, teils wurden sie aus Furcht vor Anschlägen sogar abgesagt. In Brüssel annullierten die Sicherheitsbehörden angesichts einer akuten Bedrohungslage das Feuerwerk und alle anderen öffentlichen Feierlichkeiten.

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Auch in Frankreich herrschte eineinhalb Monate nach den Anschlägen von Paris mit 130 Toten Sorge vor Attentaten zu Silvester. 100.000 Polizisten waren landesweit im Einsatz. Der französische Präsident Francois Hollande warnte in seiner Neujahrsansprache, dass die Terrorgefahr für Frankreich nicht vorbei sei. Die Bedrohung sei "sogar auf ihrem höchsten Niveau".

An der großen Feier auf dem Prachtboulevard Champs-Elysees hielt das Pariser Rathaus aber fest, wenn auch in abgespeckter Form. So wurden ein geplantes Feuerwerk gestrichen und eine Lichtershow auf dem Triumphbogen gekürzt.

In Wien lockte die 26. Ausgabe des Silvesterpfads zahlreiche Menschen in die Innenstadt. Insgesamt waren laut Veranstalter Stadt Wien Marketing rund 600.000 Besucher auf dem Open-Air-Areal unterwegs, um den Jahreswechsel zu begehen. Der Auftakt erfolgte um 14.00 Uhr, um 2.00 Uhr war die Party zu Ende. Nennenswerte Zwischenfälle gab es laut Veranstalter keine. Auch in Wien waren im Vorfeld die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt worden.

In der Innenstadt von London waren zu Silvester rund 3.000 Beamte im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen. In Italien wurden Feuerwerke auch wegen des Smogs verboten. Der wichtigste Platz Russlands, der Rote Platz in Moskau, blieb in der Silvesternacht erstmals für die Öffentlichkeit geschlossen. Ausgelassener war die Stimmung am Copacabana-Strand im brasilianischen Rio de Janeiro, wo etwa zwei Millionen Menschen das neue Jahr einläuteten.

In Dubai wurden die Feierlichkeiten von einem Großbrand überschattet. 16 Menschen wurden bei einem Feuer in dem 63-stöckigen Address Downtown Hotel verletzt. 14 von ihnen erlitten nur leichte Blessuren. Über mehrere Stockwerke schlugen riesige Flammen an dem Gebäude hoch, doch konnten laut Polizei alle Hotelgäste evakuiert werden. Das spektakuläre Feuerwerk mit Lasershow an dem nahe gelegenen Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, fand trotz der weiterhin lodernder Flammen statt.

Als in Europa die ersten Feiernden zusammenkamen, hatte am anderen Ende der Welt 2016 schon begonnen: Mit einem spektakulären Feuerwerk haben die Menschen in Sydney friedlich und ausgelassen das neue Jahr gefeiert. Schätzungen zufolge versammelten sich rund 1,6 Millionen zur Silvesterparty.

Um Mitternacht in Australien - also 14.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit am Donnerstag - erleuchteten Tausende Raketen den Himmel über der australischen Metropole. In Sydney verwandelte sich die berühmte Harbour Bridge neben dem markanten Opernhaus in einen vielfarbigen Wasserfall aus Lichtern. Das 20-minütige Spektakel lässt sich die Stadt umgerechnet 4,7 Millionen Euro kosten.

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Manche Besucher campierten schon seit Dienstag am Hafen von Sydney, um die besten Plätze für das Feuerwerk zu ergattern. Die Sicherheitsvorkehrungen waren wie immer streng, besondere Terrorwarnungen hatte es aber nach Angaben der Polizei nicht gegeben.

Traditionell in Japan

Ganz traditionell feierten Millionen Japaner Neujahr: Pünktlich um Mitternacht, also 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, ertönten die Tempelglocken 108 Mal, damit wurde 2016 eingeläutet. Dann stiegen über dem Tokyo Tower Fernsehturm tausende Luftballons auf.

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Traditionelles Neujahr mit 33 Glockenschlägen auch in Seoul: Zehntausende Menschen versammelten sich im Zentrum der südkoreanischen Metropole, um den Klang der über drei Meter hohen Bosingak-Glocke zu hören. Die Bronzeglocke im Bosin-Pavillon ertönt nur zum Jahreswechsel. Die Zahl 33 symbolisiert in Korea Glück.

China: Neujahr erst Ende Jänner

Ruhig und ohne großes Feuerwerk begrüßten die Menschen in China das neue Jahr. Der 1. Jänner ist zwar auch in der Volksrepublik ein Feiertag, nach dem traditionellen Mondkalender der Chinesen beginnt das neue Jahr aber stets erst Ende Jänner oder im Februar. In diesem Jahr wird am 8. Februar das Jahr des Schafes durch das Jahr des Affen abgelöst. Während des chinesischen Neujahrs feiern die Menschen dann tagelang mit Feuerwerken und kehren zu ihren Familien zurück. Auch in diesem Jahr stellt sich das Land auf die größte Reisewelle des Jahres ein: Mehr als 2,9 Milliarden Reisende werden während der Feiertage erwartet.

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Silvester wird dagegen meist nur von jungen Leuten in den chinesischen Großstädten gefeiert. Eine der größten Feiern des Landes fällt in diesem Jahr jedoch aus: Die Behörden haben eine Party an Schanghais berühmter Uferpromenade "Bund" abgesagt, nachdem es dort bei der Silvesterfeier im vergangenen Jahr eine Massenpanik mit 36 Todesopfern gab.