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wienwood - der Wiener Holzbaupreis

Verlässlich, zeitlos, robust und traditionell – alles Eigenschaften, die man mit dem ältesten Baustoff der Welt wohl am häufigsten in Verbindung bringt. Kulturhistorisch betrachtet, zählen Gehölze auch zu den ältesten genutzten Pflanzen. Und sie sind vor allem auch ein nachwachsender Rohstoff. In der Architektur hat das Material in den letzten Jahrzehnten so einige Höhen und Tiefen erleben müssen. Im Bereich der privaten Baukunst kam es phasenweise nur sehr spärlich zum Einsatz. Zu lange wurde das Material hierzulande mit konservativer und allzu verschnörkelter Hüttenromantik in Verbindung gebracht. Mittlerweile ist aber auch das ein schon längst überholter Ansatz. Nicht nur, dass die Holzarchitektur im Segment der Einfamilienhäuser zeitgenössischere Interpretationen hervor gebracht hat, auch im öffentlichen Wohnbau lassen sich mittlerweile immer mehr Entwürfe finden, die auf Holz setzen.

76 Einreichungen mussten heuer von der wienwood 15- Jury gesichtet werden. Letzten Donnerstag kürten Robert Böhm (Landesinnungsmeister Holzbau, Wien), Tom Kaden (Kaden + Partner Architekten, Berlin), Otto Kapfinger (Publizist), Sylvia Polleres (Holzforschung Austria), Reinhard Wiederkehr (Makiol+Wiederkehr, Beinwil a. See) sowie Dietger Wissounig (Architekt, Graz) bei der zweiten Ausgabe des Awards insgesamt sechs Preisträger.

Die Preisträger im Überblick:

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Fünf weitere Projekte erhielten eine Auszeichnung. Auffallend dabei ist vor allem die Tatsache, dass Holz als Materialwahl bei mehrgeschoßigen öffentlichen Gebäuden oder Wohnanlagen eine immer wichtigere Rolle einnimmt.

Die Auszeichnungen im Überblick:

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Ein Wohnhaus im Bezirk Liesing, darf sich nun seit vergangenem Donnerstag ebenfalls zu den Gewinnern zählen. Das Gebäude in der Breitenfurter Straße befindet sich direkt an einer stark frequentierten Kreuzung. Der baulich sehr in Mitleidenschaft gezogene Vorgänger wurde nun durch einen modernen, schlanken Entwurf ersetzt, der von einem in Holz gehülltem Sockelbereich getragen wird. Die Struktur besteht aus einer Brettsperrholz- und Holzriegeltechnik, die aufgrund von Brand- und Schallschutznormen allerdings nur teilweise sichtbar sind. Durch außen umlaufende Laubengänge, ebenfalls aus Holz, gelangt man zu den jeweiligen Wohneinheiten. Das Material zieht sich bis in den Innenhof, wo die einzelnen Freiflächen damit akzentuiert sind. Die Anlage ist für Jungfamilien und ältere Bewohner konzipiert. Sogenanntes Generationen-Wohnen soll hier künftig gelebt werden.