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Teamarbeit: Die Designer des "Textile Fields"

Vielversprechend, poetisch, romantisch und funktional zugleich - Schlagwörter, die oft in Zusammenhang mit dem französischen Design-Duo Ronan und Erwan Bouroullec fallen. Die beiden Brüder wurden in Quimper in der Bretagne geboren. Im Jahr 1998 gelang Ronan der Durchbruch mit seinem ersten Projekt der "Cuisine désintegreé". Schon bald wurden renommierte Unternehmen wie Cappellini und Ligne Roset auf den jungen Designer aufmerksam und engagierten ihn. Die Zusammenarbeit mit seinem Bruder Erwan begann ein Jahr später. Neben Wohn-, Büromöbeln und Gebrauchsgegenständen setzen sich die Brüder auch mit Architektur auseinander. Die Werke der beiden werden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und sind in vielen Museen vertreten.

Wir trafen Ronan und Erwan während der diesjährigen London Design Week und sprachen mit ihnen über ihre Arbeit und ihr aktuelles Projekt mit dem dänischen Textilunternehmen Kvadrat.

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KURIER: Das Objekt im Victoria and Albert Museum in London haben Sie gemeinsam mit Kvadrat realisiert. Wie würden Sie das Objekt "Textile Field" beschreiben?
Ronan:
Es ist eigentlich simpel und einfach. Für uns war von vornherein klar, dass es hier keinen Sinn hat, einfach ein Designstück ohne jeglichen Bezug zur eigentlichen Kunst zu gestalten. Als wir das erste Mal hier waren, empfing uns eine staubige und merkwürdige Atmosphäre. Dieser Raum wurde den Werken des Malers Raffael gewidmet. Die Zeitepoche war für uns wichtig. Wir konnten uns nicht vorstellen, wie die Menschen damals gelebt, gemalt und gearbeitet haben. Wir sind auch nicht so sehr mit den Inhalten der Bibel vertraut, also wollten wir einen neutralen Gegenstand machen, der Menschen dazu einlädt, sich mit dieser Zeit auf ihre Art und Weise auseinanderzusetzen. Wir wollten Struktur reinbringen. Die Leute sollen vor den Bildern entspannen können, ohne das Gefühl zu bekommen, man sei in einer Kirche und man dürfe keinen Lärm machen. Wir wollen den Menschen helfen, mit unserem Textile Field den Raum und die Kunst neu zu erkunden.

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Würden Sie "Textile field for Kvadrat" also als eine Art Hilfsobjekt bezeichnen?
Erwan:
Ja, durchaus. Wir haben mit unserem Objekt den Boden verändert. Das führt in weiterer Folge dazu, dass sich das Verhalten der Menschen ändert. Man wird dazu eingeladen, sich daraufzulegen, hier Zeit zu verbringen. Sie können über alles nachdenken, über Alltagsprobleme, das Objekt selbst oder auch über die Gemälde.

Schlussendlich bleibt es den Menschen selbst überlassen, was sie aus unserem Objekt machen wollen. Es bricht die Struktur und die Logik. Deshalb ist das Stück so minimal gestaltet, es soll vor allem Antworten liefern.

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Existiert perfektes Design und was zeichnet es Ihrer Meinung nach aus?
Ronan:
Um diese Frage richtig zu beantworten, habe ich zu wenig Fertigkeiten. Ich erlange immer mehr Verständnis dafür, dass die Dinge unterschiedlich sein müssen. Das Leben sollte ein Dschungel sein und wir sollten davon umgeben sein. Gutes Design ist auch vom Kontext, wo man sitzt oder wo es produziert, wurde abhängig. Es sollte unterschiedlich bewertet werden. Häufig werde ich von Dingen inspiriert, von denen ich keine Ahnung hatte. Genauso unbekümmert sollte man Design wahrnehmen. Die einzige Regel ist: Man muss mit Design vorsichtig umgehen, die Funktionalität und deren Benutzer respektieren. Es ist eine Art kulturelles Rad, indem die Qualität nie zu kurz kommen darf. Doch das alles ist viel zu wenig, um es als Antwort zu rechtfertigen.

Wie schwierig ist es, mit seinem Bruder zusammenzuarbeiten?
Erwan:
Nicht so schlimm, wie man es vermuten würde (lacht). Kreative Arbeit ist intensiv. Wir können sehr kritisch zu uns selbst sein. Solange bis wir zufrieden sind und das sind wir nicht oft. In dieser Hinsicht ergänzen wir uns sehr gut. Etwas zu entwerfen ist wie wenn man ein Gericht kocht. Man muss eine Vielzahl von Zutaten ins Gleichgewicht bringen. Sie können die besten Ingredienzien verwenden, doch wenn man es versalzt, ist es ungenießbar. So ist es auch mit dem Design. Man kann einen wunderbaren Stuhl gestalten, aber wenn eine Komponente nicht exakt dosiert ist, wird er unbrauchbar.

www.bouroullec.com

Kvadrat

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Kvadrat wurde 1968 in Dänemark gegründet und wird als Familienunternehmen von den Familien Rasmussen und Byriel (Links im Bild: CEO, Andreas Byriel) geführt. Die Firma hat sich auf das Entwerfen von innovativen und gestalterisch unkonventionellen Textilien spezialisiert. Für die Herbst/Winter Kollektionen hat Jil Sander gemeinsam mit Kvadrat, seine Boutiquen in Hamburg und München in einen temporären Ausstellungsraum verwandelt sowie auch Kleider aus Kvadrat-Stoffen für die aktuelle Kollektion verwendet.

www.kvadrat.dk