Rezepte für Putzteufel
Von Ursula Horvath
Hygienische Sauberkeit. Das wünschen sich viele für ihr Zuhause. Doch reinigen heißt nicht desinfizieren – auch wenn so manche Werbung etwas anderes suggeriert. Ein gutes Putzmittel soll den Schmutz lösen, eine Desinfektion ist in einem gesunden Wohnumfeld nicht nötig. Verschiedene Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen warnen sogar vor Haushaltsreinigern mit antibakteriellen Wirkstoffen, keimtötenden Zusätzen und integrierten Desinfektionsmitteln.
Man braucht kein Chemie-Labor, um seine Haushaltsreiniger selbst herzustellen. Meist genügen eine Küchenwaage, ein Messbecher, ein Mixer, eine Schüssel und eine Sprühflasche. Eine gute Basis für sehr viele Mittel ist Essig. Gegen fetthaltigen Schmutz kommen Seifenflocken zum Einsatz, Wasch-Soda löst Flecken in Textilien. Für manche Rezepte braucht man Natron, Glyzerin, Terpentinöl und Bienenwachs. Viele Kräuter und ätherische Öle haben antibiotische, antivirale oder antiseptische Eigenschaften, manche wirken gegen Pilze und Sporen. Vorsicht beim Kauf: Nur reine, unverdünnte ätherische Öle sind geeignet. Sie sollten nicht mit einem Trägeröl (meist Mandel- oder Jojobaöl) vermischt sein.
Der Generalist zum Saubermachen verschiedener Flächen ist flüssiger Allzweckreiniger aus der Sprühflasche. Dafür werden zehn Gramm Wasch-Soda mit einem Liter Wasser übergossen und durch kräftiges Rühren vollständig aufgelöst. Dazu kommen zehn Tropfen ätherisches Zitrusöl oder der Saft einer Zitrone (den man vorher durch einen Kaffeefilter gießt, um auch feinste Teilchen zu entfernen). Der konzentrierte Reiniger sollte kühl gelagert werden. Für den Gebrauch wird das Konzentrat mit drei bis vier Teilen Wasser verdünnt und in eine Sprühflasche gefüllt. Eine andere Variante des Mehrzweck-Reinigers kann man schnell aus 200 ml Weißwein- oder Obstessig, 300 ml Wasser und zehn Tropfen ätherischem Zitrusöl mixen.