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Modehäuser

Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden“, sagte schon Oscar Wilde. Das gilt auch für alle, die von den prachtvollen Luxusmöbeln der Modedesigner von Armani bis Versace träumen. Denn die Wohnobjekte von Fendi Casa, Kenzo Maison, Joop, Ralph Lauren & Co bezaubern durch Fantasie, edle Poesie und perfekte Handwerkskunst. Wien ist vergangenes Jahr aufdiesen Wohntrend aufgesprungen: Das Wiener Möbelhaus „Luxury Living“ vertreibt Home-Design von Kenzo Maison und Fendi Casa, das derzeit auch die Restaurierung des Trevi-Brunnens in Rom bezahlt.

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Wer sagt denn, dass Mode nur zum Anziehen ist? Wahre Fashionistas leben in einem Haute-Couture-Heim, ganz nach Wildes Motto: „Die Mode ist das, wodurch das Fantastische für einen Augenblick allgemein wird.“ Vielleicht hat sich deshalb Louis Vuitton unter die Möbeldesigner gemischt und erstmals auf der „Art Miami“ die edle, dabei praktische „Objets Nomades Collection“ gezeigt: kunstvoll gefertigte Klappstühle, Hängematten und -schränke für Großstadtnomaden, die in- oder outdoor nutzbar sind und so die Ästhetik der Reisekoffer von anno dazumal weiterführen. Prunkvoll und barock, luxuriös und glänzend oder futuristisch und minimalistisch – so präsentierten sich heuer auf der Pariser Messe Maison & Objet die Möbelkollektionen von Armani Casa, Kenzo Maison, Missoni Home, Ralph Lauren, Paco Rabanne, Chantal Thomass, Etro Home & Co. Haute-Couture-Design, wohin man blickte. Denn Cocooning ist ganz klar ein Thema mit Zukunft. Das Zuhause als Oase des Friedens – da müssen auch die Möbel passen. „In das sichere und heilige Haus der Schönheit lässt der wahre Künstler nichts Raues oder Misstönendes ein, nichts, das Schmerz verursacht, nichts Umstrittenes, nichts, über das die Menschen disputieren“, sagte Oscar Wilde schon vor fast 150 Jahren in seinen philosophischen Texten. „Ich mag zu Hause überhaupt keinen Minimalismus, sondern schätze Farben und eine üppige Einrichtung, in der ich mich umsorgt und geborgen fühle“, sagt heute Designer Jacopo Etro. Auch Wolfgang Joop, der für die Neue Wiener Werkstätte Möbelkollektionen namens Harlem, Brooklyn, Soho und Manhattan entwirft, will sich daheim beschützt fühlen. „Die Grundidee zu meiner Polstermöbelkollektion bezieht sich auf die Form einer Muschel, die die Funktion eines ,Shelters’, eines Beschützers hat.“

Wer sich die luxuriösen Wohnbegleiter nicht leisten will, kann trotzdem in Mode leben: Im Mai wird ein weiterer Modekonzern mit Wohnaccessoires in Wien öffnen: H&M Home. Und Austro-Designer La Hong zeigte im Wiener Stilwerk schon im Dezember sein erstes Möbelstück, eine bequeme rote Spiral-Samtcouch.