Maskuline Wohnwelten mit Stil
Von Ankica Nikolić
Beton und nichts als Beton. Die Züricher Wohnung des Galeristen Markus Schöb bedient jedes Klischee. Klare Sichtbetonwände, reduzierte Formen und wenig Farbe – mehr Testosteron geht nicht.
Nach verzierten Kissenüberzügen sucht man vergebens in der 144 Quadratmeter großen Wohnung. „Mir gefällt das Material Beton im Zusammenspiel mit alten Kunstwerken extrem gut“, erklärt Schöb. Der gelernte Kunsthistoriker schätzt Werke aus dem 19. Jahrhundert und liebt es, diese mit modernen Einrichtungsgegenständen zu kombinieren. Ein Gemälde von Giovanni Battista Ruoppolos aus dem 17. Jahrhundert hängt in der Küche, ein Kerzenleuchter aus dem 18. Jahrhundert ziert den Esstisch und Eames-Stühle aus den 1950er-Jahren runden den charmanten Mix ab.
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Insgesamt haben die Autoren, Mirko Beetschen und Stéphane Houlmann, achtzehn Männer in ihren Wohnungen porträtiert. Ein weiteres spannendes Beispiel ist der Italiener Manlio Armellini, der in der Zeit von 1974 bis 2009 Präsident des Messeveranstalters Cosmit war, der jedes Jahr die Mailänder Möbelmesse veranstaltet. Sein 260 Quadratmeter großes Apartment befindet sich in einem alten Mailänder Stadtpalast. Es erzählt die Geschichte des italienischen Designs der 1950er-Jahre und er selbst beschreibt es wie folgt: „In unserer Wohnung gehen die ehemaligen Konkurrenten – Skandinavien und Italien – eine wunderbare Symbiose ein.“ Von knallroten „Egg Chairs“ von Arne Jacobsen bis hin zu Stühlen der Campana Brüder – so ziemlich alle wichtigen Ikonen des Designs sind in den Räumen von Armellini vertreten.