Die Gärten des Orients
Von Ankica Nikolić
Yves Saint Laurent hatte ein ausgesprochenes Gespür für Farben. Mit Eleganz und Selbstverständlichkeit kombinierte der französische Modedesigner Farben wie Orange mit Pink und Rot oder Lila mit Gelb. Im Jahr 1980 kaufte er gemeinsam mit seinem Lebensgefährten und Geschäftspartner Pierre Bergé den Jardin Majorelle in Marokko. Der exotisch, viktorianisch angelegte Garten mit rot gestrichenen Gehwegen aus Beton hat ihm für seine wagemutigen Farbkompositionen Inspiration geliefert.
Die Autorin Angelica Gray widmet sich in ihrem neuen Bildband den Gärten von Marrakesch. Der Jardin Majorelle ist einer davon. Den Namen verdankt die einen halben Hektar große Landschaft seinem Gründer, dem Maler Jacques Majorelle. Ein besonderes Merkmal ist die spezielle Abstufung der Farbe Kobaltblau – auch Majorelle-Blau. Diese setzte er sehr häufig bei der Gestaltung ein. Wie etwa beim Seerosenbecken. Fensterblätter, wuchernder Bambus sowie verschiedene Kakteenarten verteilen sich im gesamten Garten.
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Der Bahia-Palast ist heute unter anderem der Wohnsitz des marokkanischen Kultusministers. Insgesamt sind hier 16 private Gärten auf etwa 16,5 Hektar Land verteilt. Drei Hofgärten sind öffentlich zugänglich. Einer davon ist der Petit Riad: In vier Quadrate aufgeteilt, wirkt der idyllische Innenhof äußerst strukturiert. Den zentralen Mittelpunkt bildet ein Brunnen. In die vier bepflanzten Beete setzte man Orangenbäume. Darunter wuchert die Mäusedornart Ruscus hypoglossum, eine dürreresistente und Schatten liebende immergrüne Pflanze. Aber auch Pomeranzen oder Bananenstauden mischen sich unter den wilden Pflanzenmix.
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Die Anlage Riad Enija liegt mitten im Quartier Rahba Kedima. Errichtet wurde das Anwesen in den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts. Heute gehört es dem schwedischen Architekten Björn Conerdings und seiner Frau Ursula Haldimann, eine Schweizer Designerin. Das Paar sanierte das komplette Anwesen. Mosaike wurden restauriert und die verbliebenen Bäume gepflegt. Mittlerweile ist die Bepflanzung so dicht, dass sie die Wege überwuchert. Fast so wie in einem Dschungel, nur eben mitten in Marrakesch.