Hotel und Restaurant für Vögel
Von Ursula Horvath
Eine Hecke, ein Strauch, ein Baum – mehr brauchen frei brütende Vogelarten wie Amsel oder Buchfink nicht, um ihr Nest zu bauen. Höhlenbrüter wie Meisen oder Sperlinge haben es da schon schwerer. Denn alte Bäume mit Hohlräumen im Stamm sind selten in unseren gepflegten Gärten. Wo natürliche Nischen fehlen, kann ein Vogelhaus den Tieren eine Alternative bieten.
Vogelhäuschen
Einen Nistkasten aus Holz kann man leicht selbst bauen. Damit die Vogelwohnung nicht leer steht, müssen allerdings Lage, Maße und Eingang passen. Welche Art einzieht, hängt von der Größe des Einfluglochs ab. Blaumeisen bevorzugen kleine Eingänge mit einem Durchmesser von 25 mm, der Haussperling schätzt 32 mm und der Star braucht ein Flugloch mit etwa 45 mm Durchmesser.
Manche Arten bevorzugen jedoch Halbhöhlenkästen, bei denen ein Teil der Vorderseite komplett offen bleibt, sodass eine tiefe Nische entsteht. "Hier brüten gerne Zaunkönig, Rotkehlchen und Amsel. Ein einfaches Brett unter einem überdachten Hauseingang oder Carport reicht manchmal aus, um eine solch Nische zu bilden", sagt Ortnithologe und Buchautor Norbert Schäffer. Ideal ist eine Ausrichtung nach Osten, denn der Nistkasten darf nicht in der prallen Sonne hängen, gleichzeitig sollte der Eingang von der Wetterseite abgewandt sein.
Futterstelle
Wer Vögeln ein Zuhause bietet, will meist auch ein passendes Menü aus Samen, Körnern, Nüssen, Obst und Fett servieren. Ob es sinnvoll ist, Vögel zu füttern, darüber wird unter Fachleuten heftig diskutiert. Wer sich für eine Futterstelle entscheidet, sollte für Hygiene sorgen und das Buffet ein Mal pro Woche mit einer Bürste und heißem Wasser reinigen. Weil Krankheitserreger wie Salmonellen oder Colibakterien auch auf den Menschen übertragen werden können, sollte man dabei unbedingt Gummihandschuhe tragen. Ein Futtersilo, bei dem die Körner nachrutschen, ist hygienischer und muss nur alle paar Wochen gesäubert werden.