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6 Fakten zum Hochbeet

Hochbeete lassen sich nahezu überall aufstellen und versorgen ihre Besitzer bei richtigem Umgang mit frischem Gemüse.

1. Welche Vorteile bietet diese Beetform?

Ein Hochbeet erleichtert die Gartenarbeit, da durch die Höhe das Jäten und Ernten ohne Bücken möglich ist. Zudem ersparen sich Hochbeetbesitzer das Düngen, da das verrottende Material im Inneren des Beetes die nötigen Nährstoffe für das frische Gemüse zuführt. Doch die Erleichterung der Gartenarbeit ist nicht der einzige Vorteil der kleinen Wunderkiste.

„Durch den Rottezustand des Schichtaufbaus hat die Erde eine höhere Temperatur. Das lässt Pflanzen schneller gedeihen und macht eine frühere Ernte möglich“, sagt Martin Jann von der Gärtnerei Starkl. „Mit zusätzlicher Abdeckung, etwa Folie oder Fließ, kann man die Erntezeit bis zu einem Monat verfrühen.“ Da der Boden mit reichhaltiger Erde aufgeschüttet wird, können außerdem stark verdichtete oder lehmhaltige Flächen genutzt werden.

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2. Wie wird es richtig befüllt?

Im ersten Schritt empfiehlt es sich, den Boden mit feinem Maschendraht auszulegen, um die Pflanzen vor Eindringlingen wie Wühlmäusen zu schützen. Dann schichtet man vom gröbsten zum feinsten Material. Als Basis eignet sich grob zerkleinertes Holz, das beim Schneiden von Sträuchern und Bäumen im Garten anfällt. Darüber wird feinerer Strauchschnitt, Laub und Häckselgut gestreut und mit der Basis verdichtet. „Aber auch die Grasnarbe, die man für den Standort des Beetes abgestochen hat, kann eingearbeitet werden“, sagt Jäger-Katzmann von der Umweltberatung.

Die weiteren Schichten bestehen aus organischen Abfällen, wie verwelkten Blumen oder Rasenschnitte, und Kompost. Jede davon sollte etwa 20 bis 30 Zentimeter dick sein. Durch das Stapeln der einzelnen Materialien kommt es zu einem Verrottungsprozess, der zwar für die besonders ertragreiche Ernte verantwortlich ist, die Füllung nach etwa einem Jahr aber zusammensacken lässt. „Jährlich sollte deshalb etwas Kompost nachgefüllt werden.“

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3. Wann ist der perfekte Zeitpunkt?

Das zeitige Frühjahr und der Herbst sind die optimalen Jahreszeiten um ein Hochbeet anzulegen. Hier fallen besonders viele Gartenabfälle an. „So kann etwa das Herbstlaub, das unter den Sträuchern liegt und im Frühling hervorgeräumt wird, oder Häckselgut statt auf den Komposthaufen in das Hochbeet eingebaut werden“, beschreibt Jäger-Katzmann.

4. Welche Pflanzen eignen sich?

Bevor man mit der Bepflanzung beginnt, sollte man sich überlegen, ob man das Hochbeet als Zier- oder Nutzgarten anlegen möchte. Entscheidet man sich für Letzteres, muss vor allem am Anfang auf die richtige Pflanzenwahl geachtet werden. „Da der Nährstoffgehalt eines frisch befüllten Hochbeetes besonders hoch ist, eignen sich in der ersten Saison vor allem starke Nährstoffzehrer wie Tomaten, Gurken, Lauch oder auch Kürbisse“, erklärt Jäger-Katzmann. Im zweiten Jahr können dann auch Mittelzehrer wie Spinat, Zwiebel oder Fenchel gesetzt werden. Spätestens ab dem dritten Jahr kann das Beet nach individuellen Vorlieben bepflanzt werden.

„Grundsätzlich ist es aber empfehlenswert auf die kompaktwüchsigen Sorten zurückzugreifen, damit das Ganze nicht zu hoch wird“, sagt Martin Jann. Gegen Ende der Nutzungsdauer (nach etwa 5 bis 8 Jahren ist die unterste Schicht verrottet) fühlen sich Schwachzehrer wie Erbsen oder Bohnen besonders wohl. „Will man das Hochbeet nach dieser Zeit nicht wieder schichtweise erneuern, kann man es auch als erhöhtes Beet nutzen, indem man einfach Erde und Kompost nachfüllt“, sagt Jäger-Katzmann. Aufgrund der hohen Wärmeentwicklung muss es zudem täglich gegossen werden. „Zusätzlich empfiehlt es sich, das Beet zum Beispiel mit Grasschnitt zu mulchen, um die Pflanzen vor Austrocknung zu schützen.“

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5. Gibt es einen optimalen Standort?

„Ideal ist eine Ost-West-Ausrichtung der Längsachse. Damit wird die Südsonne optimal ausgenützt“, sagt Jäger-Katzmann. Damit sich die Pflanzen im Beet nicht selbst das Licht wegnehmen, sollten höher wachsende Pflanzen in der Mitte angesiedelt werden. Niedrige Pflanzen wie Kräuter wachsen am besten am Rand. Und auch ein hindernisfreier Zugang von allen Seiten sowie ein Wasseranschluss in unmittelbarer Nähe ist bei der Standortwahl zu berücksichtigen.


Ein Hochbeet ist aber nicht nur für Gartenbesitzer vorgesehen, auch Balkon und Terrasse eignen sich. „Allerdings sollte man in diesem Fall bedenken, dass das Beet sehr schwer werden kann, weshalb man sich zuerst über die Tragfähigkeit des jeweiligen Bauteils informieren sollte“, erklärt Jäger-Katzmann. Zudem sollte so ein Projekt auch im Vorfeld mit der Hausverwaltung und eventuell einem Statiker besprochen werden.

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6. Worauf ist beim Selbstbau zu achten?

Zwar gibt es bereits fertige Bausätze ab 200 Euro zu kaufen, aber viele Hobby-Gärtner entscheiden sich dennoch für die selbst gebaute Variante aus Holz oder Stein. Für die Holzeinfassung eignen sich Rund- oder Schalungshölzer mit einer Mindestdicke von vier bis sechs Zentimetern etwa aus Lärche, Fichte oder Kiefer. Eine Teichfolie, die an den Innenwänden angebracht wird, schützt das Holz außerdem vor Fäulnis und verhindert das Abfließen des Gießwassers an den Seitenbegrenzungen. Aber auch Mauerwerk, wie etwa Ziegel, die beim Bauen übrig geblieben sind, können für das Außengewand des Beetes wiederverwertet werden. „Zwar sind in Hochbeeten gewöhnlich weniger Schnecken unterwegs als in Flachbeeten, das Anbringen eines Schneckenzauns kann aber trotzdem nützlich sein“, sagt Sophie Jäger-Katzmann.

Wichtig bei den Materialien ist, dass sie unbehandelt sind, da Lacke oder Imprägnierungen in die Erdeeindringen können und so ins Gemüse gelangen. Die Höhe des Hochbeetes kann zwischen 80 Zentimeter und einem Meter variieren. Das kommt immer auch auf die Körpergröße des Besitzers an. „Als optimal hat sich Hüfthöhe erwiesen.“

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