Der perfekte Ausblick muss gut geplant sein.
Neben persönlichen Präferenzen sowie den Kosten gilt es im ersten Schritt, die richtige Position festzulegen. In Kombination mit wärmedämmenden Scheiben leisten Fenster auch einen wesentlichen Beitrag zum Wärmeschutz. "Bauherren müssen bestimmen, welches Material ihnen ein positives Gefühl verleiht. Aluminium ist langlebig, technisch sehr akkurat, wirkt aber eher kalt", sagt Matthias Rant, Präsident des Hauptverbandes der Gerichtssachverständigen Österreichs. "Holz hingegen erzeugt mehr Sympathien, ist stabil, verzieht selbst bei großen Temperaturschwankungen nicht und eignet sich auch für große Flächen." Die Lebensdauer hängt von der Pflege ab, alle zwei bis drei Jahre sollte neu gestrichen werden. Beliebt sind Kombinationen wie zum Beispiel Holz-Aluminium-Varianten. Sie sind zwar kostenintensiv, gelten aber als robust und erreichen beim Brandschutz sowie der Wärmedämmung Spitzenwerte. Der Mix von Kunststoff und Aluminium erzielt eine gute Wärmedämmung, doch beide Werkstoffe sind nicht gerade umweltfreundlich. Aluminium wird aus Bauxit, einem Erz, gewonnen und die Entsorgung von Kunststoff ist nach wie vor problematisch. "Ganz allgemein sollte man PVC mit Vorsicht genießen. In manchen städtischen Bereichen in Wien, etwa in den Schutzzonen, darf das Material bei Fenstern nicht eingesetzt werden", erklärt Rant.
Bei den Scheiben zählen Zwei- und Dreifachverglasungen zum Standard. Je besser der Dämmwert, desto schwerer die Scheiben und desto stärker sind die Flügel. Ein Qualitätsmerkmal bei
Fenstern ist die CE-Kennzeichnung. Dabei stehen Bedienungskräfte, Luftdurchlässigkeit, Schlagregendichtheit, Widerstandsfähigkeit bei Windlast, Festigkeit, mechanische Beanspruchung, Schall- sowie
Wärmeschutz auf dem Prüfstand. Zudem müssen Hersteller Angaben über gefährliche Substanzen mitliefern. Oft zu kurz kommt bei der Planung der Sonnenschutz. "Ein außen liegender Schutz ist viel wirksamer, als ein innen liegender, da bei Letzterem die Wärme bereits in den Raum tritt. Entscheidend ist aber auch, dass man die Wetterbedingungen des Standortes berücksichtigt. Lebt man etwa in einer windstarken Zone, können automatische Sensoren Probleme bereiten und die Rollos ständig einfahren. Da ist dann keine Rede mehr von einem adäquaten Sonnenschutz", sagt
Rant.
Großflächige Verglasungen sind ein beliebtes Zeichen moderner Architektur. Sie bestehen aus zusammenhängenden, mehrscheibigen Isolierglasflächen, die vom tragenden Mauerwerk, dem Boden sowie dem Dach begrenzt werden. Als Teil des Mauerwerks haben sie auch eine Wärmedämmfunktion inne. "Ein
Fenster ist immer nur so gut wie die Dichtung", sagt
Rant. Diese besteht vorwiegend aus einem Neoprenmaterial, welches mit der Zeit nachgibt und spröde wird. Damit diese nicht zum Problem wird, sollte man sie alle zehn Jahre tauschen. "Doch das beste
Fenster nutzt nichts, wenn es falsch eingebaut wurde", beschreibt
Rant. Bei der Maßgenauigkeit, der Befestigung, dem Aufschäumen und der Dämmung passieren noch immer viel zu viele Fehler, deshalb ist eine professionelle Abnahme für jeden Schritt wichtig. "Die Vorarbeiten, also noch bevor die
Fenster eingebaut werden, sollte man sich schriftlich vom Fensterhersteller bestätigen lassen. Der Einbau sollte ebenfalls überwacht und eine Endabnahme schriftlich dokumentiert werden." Im schlimmsten Fall drohen Kältebrücken, die meist größere Probleme verursachen. "Fensterbleche sind eine weitere Schwachstelle, den Einbau sollte man ebenfalls beobachten", sagt
Rant. Für welche Variante man sich schlussendlich auch entscheidet, Profis raten zu einer Ausschreibung. Angefangen von bautechnischen Vorleistungen über den Einbau bis zum
Material – jede Arbeit wird darin aufgelistet. Dadurch behält man den Überblick über Kosten und Arbeiten.
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