Es muss nicht immer eine Thujenhecke sein
Von Martin Burger
Eine schöne Hecke wird zwei Mal im Jahr geschnitten, der zweite Schnitt steht im Juni an und soll verhindern, dass die Heckenpflanzen ihrer Natur folgen – es sind ja meist Bäume – und in alle Richtungen weiterwachsen. Bernhard Rödl, der Gärtner von Schloss Hof, genießt die Momente, wenn er in die Gartenhandschuhe schlüpfen und endlich wieder einmal den Planerstift gegen eine Heckenschere tauschen kann. Feldahorn, Hainbuche, Eibe, Scheinzypresse, Ilex – die Liste der geeigneten Gehölze ist lang. Rödl stellt drei der gängigen Heckentypen vor und erläutert Vor- und Nachteile.
Der Feldahorn
Diese niedrige Ahornart ist eine schöne Heckenpflanze für naturnahe Gärten. Der heimische Feldahorn bevorzugt sonnige Standorte. Empfindlich reagiert das Gehölz auf sehr nasse und saure Böden. Als Hecke wird der Feldahorn zwei bis vier Meter hoch. Das Laub verfärbt sich im Herbst, was ein Vorteil gegenüber der Hainbuche ist, „die wird höchstens braun“. Nachteil: Wie alle Ahornarten wird er im Spätsommer vom Mehltau befallen, „was dem Baum absolut nichts macht, es schaut halt nicht schön aus“.
Die Hainbuche
Die Thuje
Kaum einer kennt ihren deutschen Namen: Abendländischer Lebensbaum. Für Naturgärtner sind Thujenhecken Hassobjekte, einfach weil es zu viele von ihnen gibt, manche lehnen sie als typische Friedhofspflanze ab. Der immergrüne Baum eignet sich für Hecken bis vier Meter Höhe an sonnigen Standorten. Der Vorteil: Die Thuje ist frosthart, windfest und bildet einen dichten Sichtschutz. Optischer Nachteil: Die schuppenartigen Blätter verfärben sich bei Frost bräunlich-grün. Damit sie sich gut verzweigen, sollte man Thujen ebenfalls zwei Mal im Jahr schneiden.
Für alle diese Gehölze gilt die eiserne Gärtnerregel: Gießen, nicht ersäufen. Rödl: „Ordentlich gießen, den Boden danach wieder ganz austrocknen lassen, damit er wieder Luft aufnehmen kann.“ Rödls Faustregel für Neupflanzungen im Herbst: Bei 40 bis 50 cm Höhe reichen zwei Stämme pro Laufmeter.