Leben/Wohnen & Design/Wohnen

Design für das All

Sie haben für europäische Weltraumorganisationen unterschiedliche Arbeits- und Hilfsmittel entwickelt. Wie sind Sie dazu gekommen, nun auch Möbel zu gestalten?

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Annalisa Dominoni:Unterschiedliche Bereiche beleben unsere Kreativität. Beide sind sehr unterschiedlich und man hat natürlich einen ganz anderen Zugang, wenn man für Astronauten etwa ein Fitnessgerät entwickelt. Aber ich glaube, dass ebendiese verschiedenen Herangehensweisen uns dabei helfen, bei der Gestaltung von einem Stuhl etwa andere und innovative Maßstäbe zu setzen.
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Bendetto Quaquaro: Meine Familie hat sich viel mit Antiquitäten und Restaurationen beschäftigt. Dadurch habe ich sicherlich ein ganz anderes Verständnis für Handwerkstradition. Gemeinsam mit dem außergewöhnlichen Erfahrungsschatz von Annalisa ergibt das eine interessante Mischung.

Sie haben für den italienischen Möbelhersteller Living Divani den Stuhl „Mate“ entworfen. Wie würden Sie den Entwurf beschreiben?

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Quaquaro: Wir sind von dem Gedanken ausgegangen, dass, wenn wir einen Stuhl benutzen möchten, müssen wir ihn als Erstes in die Hand nehmen und auf seine Beine stellen. Wir wollten diesem elementaren Bestandteil, den Beinen, eine weitere Funktion zuweisen. Und diese Idee wurde dann auch realisiert. Wir haben die Beine in die Höhe verlängert. Man kann also nicht nur darauf sitzen, sondern ihn auch als Garderobe verwenden.

Bisher wurde im Möbelbereich schon fast alles entworfen. Wie schwierig ist es, ein Produkt für eine Branche zu entwerfen, wo die Konkurrenz sehr groß ist?

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Dominoni: Diese Situation haben wir als eine neue Herausforderung angesehen. Es ist spannend, nach einer Idee zu suchen, die nicht üblich ist. Wir haben dem Stuhl eine Zusatzfunktion zugeordnet und damit gleichzeitig eine Antwort darauf gefunden, wie sich „Mate“ vom bestehenden Angebot abheben kann. Es ist ein sehr künstlerischer Ansatz, womit wir auch Emotionen wecken wollen. Ein so gängiges Produkt einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen und es anders zu nutzen.

Männer und Frauen gestalten unterschiedlich. Richtig oder falsch?

Dominoni: Natürlich hat diese These einen gewissen Wahrheitsgehalt. Aber das ist auch ein sehr positiver Effekt.

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Quaquaro: Die richtige Mischung beider Ansichten zu finden ermöglicht wirklich spannende Arbeitsansätze. Bei uns klappt’s.
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Annalisa Dominoni wurde in Mailand geboren und hat ihr Studium in Architektur und Industriedesign absolviert. Sie entwirft Möbel und Produkte für extreme Umgebungen wie etwa für internationale Raumstationen und Forschungs-Stützpunkte in der Antarktis.Benedetto Quaquaro stammt aus Genua und studierte ebenfalls Architektur und Industriedesign. Während seiner Laufbahn führte er zahlreiche Projekte für namhafte und international renommierte Architekten wie Norman Foster, Emilio Ambasz, Getulio Alviani oder Arnaldo Pomodoro durch.

Gemeinsam realisierten sie bereits Produkte für Firmen wie ABV Borsani, Agenzia Spaziale Italiana, Benetton, Cerruti Baleri, Electrolux-Zanussi, European Space Agency, Ferrero, NASA, Technogym oder Tecno.

Ihre beruflichen Tätigkeiten als Designer ergänzt das Duo mit Forschungsarbeiten für institutionelle Lehr- und Publikations-Essays und Artikel. Beide haben Professuren an der Fakultät für Gestaltung des Politecnico di Milano, an der Fakultät für Architektur in Genua sowie Gastprofessuren an mehreren internationalen Universitäten.

www.a-plus-b.it