Der Kult mit dem Garten
Von Ankica Nikolić
Wir haben eine Sendung erschaffen, die speziell, informativ und zeitgemäß ist. Und obwohl ich in einer Gärtnerdynastie aufgewachsen bin, war ich bislang auf diesem Gebiet ein Laie. Nach dem Dreh kann ich nun auch in der Familie mitreden." Michael ist von Beruf Regisseur und lebt eigentlich in Berlin. Doch sein Nachname ist in Österreich für eine ganz andere Branche bekannt. Seine Familie, die Starkls, stehen hierzulande vor allem für hochwertige Gartenkultur. Mit seinem Onkel Josef Starkl und der Schauspielerin Katharina Gritzner hat er nun ein außergewöhnliches Filmprojekt auf die Beine gestellt.
GartenKULT ist gleichzeitig Michael Starkls Österreichdebüt, denn bislang produzierte er ausschließlich für den deutschen Markt. "Im Zuge eines Jobs habe ich ein Interview mit meinem Onkel aufgenommen. Und in diesen fünfzehn Minuten gab es keinen einzigen unauthentischen Moment. Jede Silbe hat man ihm abgekauft, er war ehrlich und echt, das hat mich fasziniert. Von da an wusste ich, dass ich daraus etwas machen muss." Mit ORF III fand der Wahlberliner einen geeigneten Partner: "Mir war wichtig, dass man uns kreative Freiräume lässt und das hat sehr gut funktioniert."
Die zehnteilige Serie ist eine Mischung aus Sendung mit der Maus und Selfmade-Man.
Eine Informationssendung, die den Trend zum Garteln aufnimmt. Erstmals zum Einsatz kam auch eine spezielle Kameratechnik, die für gewöhnlich nur im Film verwendet wird: "Wir haben mit einem sogenannten Gimbal gedreht, der ursprünglich aus der Drohnentechnologie stammt. Dabei handelt es sich um ein auf drei Motoren stabilisiertes Gerät, auf dem die Kamera positioniert wird. Dadurch hat man als Zuschauer das Gefühl, dass die Kamera durch den Garten fliegt. Zudem arbeiten wir mit einer sehr niedrigen Blende, die uns für die einzelne Szenen und Bilder eine unheimliche Tiefenschärfe ermöglicht. Die Sendung erhält damit einen ganz speziellen Look", beschreibt der Regisseur.
Als zusätzliches Stilmittel dient der Retro-Charme.
Katharina Gritzner führt, gekleidet im Stil der 30er und frühen 60er-Jahre, durch die Sendung und verrät geschichtliche Fakten sowie Anekdoten rund um das jeweilige Thema. Mal sitzt sie auf einem Oldtimer, im Cabrio, auf einem Hollandfahrrad oder auf einer Stangl-Puch. Letzteres war für die Mimin ein eher schwieriges Unterfangen: "Ich bin noch nie Moped gefahren, musste mich auf den Text konzentrieren und dabei auch noch total unbekümmert in die Kamera blicken. Kurzgefasst: Mein persönliches Horror-Szenario", erklärt Katharina Gritzner.
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Vom Gemüse und Obst über Hecken bis zu Rosen und zum Rasen – jeder Folge wurde ein bestimmter Themenschwerpunkt gewidmet. "In anderen Ländern gehören ähnliche Formate schon längst zum TV-Alltag und sind sehr beliebt. Wir sind erst das zweite überhaupt in ganz Österreich, das allein sagt schon einiges darüber aus. Michael wusste von Anfang an, was er wollte. Ab dem Zeitpunkt, wo ich Ja gesagt habe, habe ich eigentlich nur noch mehr das gemacht, was er mir gesagt hat", sagt Josef Starkl, der in der Serie Gartenwissen vermittelt und aus seinem grünen Nähkästchen plaudert. Wie man etwa Pflanzen veredelt, sät oder wie man Hecken richtig pflegt – jeder Punkt wird einfach erklärt, sodass jeder den Tipp sofort umsetzen kann. Ziel ist es Menschen, die bislang nur am Rande mit dem Thema in Berührung gekommen sind, zum Mitmachen zu animieren.
Josef Starkl und sein Neffe Michael sehen es als eine Art Aufklärungsarbeit.
Der Zeitpunkt für so ein Format könnte kein besserer sein. Denn noch nie lag die Arbeit im Grünen so im Trend, wie in den letzten Jahren. Vor allem immer mehr junge Leute stürzen sich darauf. Unterstützt wird der Gedanke durch den DIY-Charakter, den man ebenfalls als Element in die Sendung eingebaut hat. Schritt für Schritt wird zum Beispiel erklärt, wie man aus Beton im Handumdrehen einen Blumentopf gießt oder eine Holzpalette zum Blumenkisterl umfunktioniert. Zum Abschluss jeder Serie werden verschiedene Produzenten und deren Wirkungsstätten vorgestellt.
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Josef Starkl, den auf den ersten Blick scheinbar nichts aus der Ruhe bringen kann, ist so kurz vor der Erstausstrahlung, dann doch etwas nervös, obwohl er "nichts besser machen" würde. Und um das Nervenkostüm von Katharina Gritzner ist es ähnlich bestellt. Ausnahme bildet lediglich Regisseur Michael Starkl, denn der feilt ganz zufrieden bereits an neuen Plänen.
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Ab 5. März wird auf ORF III die Gartensaison eingeläutet. Jeden Samstag um 18.05 Uhr wird hier den wichtigsten Fragen rund um das Thema Garten auf den Grund gegangen. „GartenKULT“ gibt praxisnahe Tipps, verrät Wissenswertes über Flora und Fauna und führt zu interessanten Reportagen von nationalen und internationalen Produktionsstätten. DIY-Anleitungen runden das Konzept ab. Die Reihe von der Berliner Firma STARKL!film (Gründer Michael Starkl) wurde gemeinsam mit Horris Film produziert.
http://gartenkult.starklfilm.com
http://gartenkult.starklfilm.com