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Baukunst in Fernost

Geschwungene Pagodendächer und vergoldete Säulen stehen Megabauten und verglasten Hochhäusern gegenüber. Mit diesen Klischees wird die asiatische Baukunst häufig in Verbindung gebracht. Eine Ausstellung im Wiener Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst widmet sich der neuen Baukunst der ostasiatischen Länder und beweist das Gegenteil. Die Schau Eastern Promises. Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien porträtiert spannende Projekte von lokalen Büros in China, Taiwan, Japan und Südkorea. In China etwa ist die Gründung von freien Architekturbüros erst seit 15 Jahren erlaubt.

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Die Gastkuratoren Christian Teckert und Andreas Fogarasi haben die dominanten und medial geprägten Images über das ostasiatische Architekturgeschehen einer kritischen Revision unterzogen. In ihrer Arbeit haben sie sich vor allem auf kleine, lokale Protagonisten spezialisiert. Der Umgang mit sich verknappenden Ressourcen ist hier eine stetig wachsende Herausforderung an die Planer. Japan etwa setzt sich seit Jahren mit der westlichen Moderne auseinander. In Taiwan und Südkorea dominieren wiederum lokale Szenen und Gesetzmäßigkeiten. China setzt auf radikale Urbanisierung.

Die Projekte in der Ausstellung zeigen auf, welche neuen räumlichen Strategien entstehen können. Ebenfalls aufgezeigt werden die sozialen Relationen und lokale, rurale Traditionen sowie ein nicht hierarchisches Raumdenken. Entstanden ist ein interessanter Querschnitt ostasiatischer Baukunst.