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Zu viel Sitzen kann krank machen

Schlaganfall, Diabetes, Herzinfarkt und sogar frühzeitiger Tod - durch zu viel Sitzen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für diese Krankheiten und eine kürzere Lebenserwartung. Selbst 30 Minuten Sport am Tag helfen dabei nichts. Die einzige Lösung: Kleine Spaziergänge und Pausen vom Sitzen während der Arbeit und zu Hause.

"Wir verbringen viel mehr Zeit im Sitzen vor Computern, als es früher der Fall war. Die Bewegung verschwindet aus unserem Leben", erklärt Deborah Rohm Young, Direktorin der Verhaltensforschung am "Kaiser Permanente Southern California" in Kalifornien, USA. Zusammen mit einem Expertenteam testete sie in einer Studie die Auswirkungen von zu wenig Bewegung und zu viel Sitzen. Die im Journal Circulation der American Heart Association veröffentlichten Ergebnisse sehen nicht gerade rosig aus. Unabhängig davon, wie viel Sport man macht, wirkt sich langes Sitzen dramatisch auf das Herz und die Blutgefäße aus, wodurch häufiger Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen.

Sport macht nicht immun

Marc Hamiltion, Autor von diversen Studien über einen sitzenden Lebensstil, betont, dass ein bisschen Sport am Tag den Körper nicht gegen das immun mache, was man während des Rests des Tages tue. Unsere Körper seien dafür gebaut, sich den ganzen Tag zu bewegen und nicht dafür, faul und ruhig zu sein, mit dem körperlichen Grundumsatz eines Komapatienten, meint der Professor. Young fügt als gutgemeiten Rat noch hinzu: "Statt sich sitzend durch einen ganzen Arbeitstag zu quälen, hilft es, kleine Spaziergänge durch das Büro zu machen."

Die Studie ist nur ein weiterer, kleiner Schritt in Richtung des Verständnisses der Auswirkungen von Sitzen. Sitzendes Verhalten ist noch wenig erforscht und man ist sich bei vielen Fragen nocht nicht über die Antworten im Klaren. Ist Stehen besser als Sitzen? Ist es besser oder schlechter, auf der Tastatur zu tippen, während man sitzt? Zukünftige Nachforschungen werden die vielen Fragezeichen hoffentlich auflösen können.