Tiercoach: Wie sich Hunde im Sommer abkühlen können
Von Hedwig Derka
Natürlich gibt es Vierbeiner – vor allem Katzen –, die um jede Lacke einen großen Bogen machen. Unter den Hunden sind die meisten aber geborene Wasserratten. Manche genießen zumindest die Abkühlung, selbst wenn sie nicht gern schwimmen gehen: Der Fachhandel hat die Vorlieben längst erkannt und bietet Pools für Haustiere an.
„Ein Becken für den Hund ist ein toller, leistbarer Luxus“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, worauf es beim Kauf ankommt und wie die Badegäste die Saison gesund überstehen.
Baden unter Aufsicht
„Man kann die Sache mit Hausverstand angehen. Viele Halter verwenden einfach eine Sandmuschel. Sie ist stabil und lässt sich abdecken“, zählt Reitl Vorteile auf. Zudem gelingt der Wasserwechsel mit ein paar Handgriffen. Auch ein großer Mörtelkübel aus dem Baumarkt kann gute Dienste leisten. Aufblasbare Planschbecken dagegen eignen sich nicht. Krallen können den Kunststoff beschädigen, übermütige Hunde ein Loch in den Rand beißen. Top sind spezielle Pools, sie bieten einen rutschfesten Boden und tragen damit zur Sicherheit bei. Generell gilt: Je tiefer das Becken, desto mehr an Aufsicht braucht der Pritschler.
Auf Hygiene achten
„Man muss schon auf Hygiene achten“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Erste Anzeichen von Algen gehören entfernt, sie erhöhen die Rutschgefahr. Regelmäßiges Putzen ist unumgänglich. Hin und wieder hilft nur ein erneutes Befüllen, um das Mindestmaß an Sauberkeit einhalten zu können.
Vor gesundheitlichen Problemen schützen
„Die Haustiere sollen nicht zu lange im kalten Wasser bleiben“, rät der Zoodoc aus gesundheitlichen Gründen. Weibchen wie Männchen können sich bei einem zu langen Aufenthalt im kühlen Nass die Blase entzünden. Verschiebt sich durch das Dauerpritscheln die Hautflora, entstehen mitunter dermatologische Probleme.
Hitzetod im Auto
Überhitzung kann allerdings noch gefährlicher werden: Hohe Temperaturen machen Hunden, die nur an den Pfoten Schweißdrüsen haben, schwer zu schaffen. Die Tiere erreichen Ausgleich vor allem durch Hecheln. Diese Kühlstrategie verlangt ausreichend Flüssigkeitszufuhr.
„In einer Dachwohnung wird es im Hochsommer schon unangenehm, im Auto wird es innerhalb von Minuten tödlich heiß“, warnt Reitl. Im parkenden Wagen haben Hunde nichts verloren. Für unterwegs bieten sich Kühlwesten bzw. -decken mit Gel-Füllung an. Verdunstet das in einer Schicht gespeicherte Wasser, entsteht ein Kühleffekt. Er entlastet das Herz-Kreislauf-System und schützt vor einem Hitzekollaps. Der KURIER-Tiercoach schließt: „Die Decke ist nicht nass. Man kann sie überall hin mitnehmen. Beim Pool geht das nicht.“
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