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Tiercoach: Hamster wollen rennen und graben

Es gibt Zwerghamster wie den Roborowski; er wird maximal 5 cm groß. Oder den Campbell, er ist mit zirka 10 cm ausgewachsen. Es gibt sie in Mittel wie den Teddy; er misst wie der Satin- und der Weißband-Goldhamster rund 16 cm. Nur Groß eignet sich nicht für die Heimtierhaltung. Der Feldhamster, 30 cm, lebt ausschließlich in freier Wildbahn.

Artgerechte Haltung

So klein die verschiedenen Hamster-Unterarten für daheim auch sind, die putzigen Tierchen benötigen viel Platz. „Es ist erschreckend, welche Käfige als Hamstergehege verkauft werden“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, was eine artgerechte Haltung ausmacht und wen die Nager erfreuen.

Bewegungsdrang

Das Tierschutzgesetz sieht für den Käfig eine Grundfläche von mindestens 60 mal 30 cm vor; die Höhe darf 50 cm nicht unterschreiten. „Diese Maße sind absolutes Minimum, die Grundfläche sollte zumindest verdoppelt werden“, sagt Reitl. Die Vierbeiner brauchen vor allem Platz für Bewegung. Ein sicheres, geschlossenes Laufrad hilft, den Drang zu befriedigen.

Großes Häuschen

Darüber hinaus hält Abwechslung fit. Schachteln sind Hindernisse im Parcours – oder ideale Verstecke. Auch unterirdisch geht es rund. „Hamster buddeln gerne“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Das Gesetz schreibt Einstreu von mindestens fünf Zentimetern Tiefe vor. Für den Bau von Gängen sind mindestens 20 cm notwendig. Nicht zuletzt muss ein geräumiges Häuschen mit mehreren Kammern für Vorräte, fürs Putzen, Schlafen und als Toilette im Käfig untergebracht werden.

Nachtaktiv

„Hamster sind nachtaktiv. Der Rhythmus passt nicht zu jedem“, sagt der Zoodoc. Als Richtwert gilt: „Tagesbeginn“ um 20 Uhr. Dann starten sie mit ihren lauten Runden, trinken frisches Wasser, futtern – je nach Art – Getreide, Kerne, Samen, Kräuter, Insekten sowie frisches Gemüse und knabbern an, was ihnen zwischen die Nagezähne kommt.

Zahm

„Mittelhamster können extrem zutraulich werden; vor allem wenn sie mit Leckerbissen gelockt werden“, sagt Reitl. Kuscheltiere sind sie trotzdem nicht. Zwerghamster reagieren noch empfindlicher auf Berührung. Die Faszination der Einzelgänger liegt in der Beobachtung. Für junge Halter kommt das Übernehmen von Verantwortung dazu; mit Unterstützung können sie in die Haustierpflege hineinwachsen.

Anschaffung gut überlegen

Bei Hamstern sind Herkunft, Alter sowie Erkrankungen oft nicht ausreichend dokumentiert. Diese Daten sollten beim Kauf aber seriös geklärt sein. Der Zoodoc verweist auf die Vermittlung durch die gemeinnützige Hamsterhilfe Österreich. Prinzipiell gilt: „Die Anschaffung eines Hamsters muss genau überlegt werden.“

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