Forscher packten Videos mit Hilfe von QR-Codes in ein Buch
Sie wollten schon immer wissen, wie die viel zitierte Genschere „Crispr“ funktioniert; sehen, was im Körper passierte, wenn sich das Coronavirus einnistet oder was Mikroplastik im Meer genau anrichtet? Dann ist Alfred Vendl ihr Mann. Seit Jahrzehnten treibt den Chemiker, Filmemacher und emeritierten Professor an der Universität für angewandte Kunst die Science Visualisation um – das Sichtbarmachen von versteckten Welten und damit Wissensvermittlung, könnte man sehr frei übersetzt sagen. Jetzt hat er viele seiner Erkenntnisse und die von Wissenschafterkollegen, Künstlern und Medienleuten in ein Buch gepackt: „Doors to Hidden Worlds“.
Bei der Buchpräsentation in der Kassenhalle der von Otto Wagner geplanten Wiener Postsparkasse hat Vendl das Buch demonstrativ auf den Seiten 146/147 aufgeschlagen – um zu zeigen, was technische Entwicklung möglich macht. In diesem Fall einen Blick in die tiefsten Tiefen des Weltalls – einmal von vor Jahrzehnten mit dem Hubble-Weltraumteleskop und dann mit dem neuen James Webb Space Telescope (siehe Bilder oben).
36 Autoren und Themen
Nur einer von vielen Zugängen im Buch: 36 Autoren haben aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln über die Bedeutung von Visualisierung geschrieben. Etwa der Inpaktforscher Christian Köberl über Krater auf Mond und Erde. Oder der Rektor der Medizinuniversität Wien, Markus Müller, über bildgebende Verfahren in der Medizin. Andere haben sich an die Visualisierung von Quantenphänomenen gewagt oder Bilder aus den Tiefen des Ozeans mitgebracht.
Apropos Bilder: Sie tragen das Buch, machen das Unsichtbare sichtbar und vermitteln Wissen. Außerdem sprengt das Buch seine papierenen Ketten und beinhaltet – Videos. Via QR-Code wird es möglich, mit dem Smartphone die zu jedem Beitrag gehörenden, Filme anzuschauen. Denn Bilder sagen mehr als 1.000 Worte und öffnen die Pforten zu verborgenen Welten.
Buchtipp: „Doors to Hidden Worlds“, Alfred Vendl und Martina R. Fröschl (Herausgeber), De Gruyter, 52,00 €