Chronologie: Was die Schüler ab dem ersten Fall alles erlebten
Am 26. Februar wurde der erste Corona-Verdachtsfall an einer Schule bekannt. Mit 16. März wurden die Schüler mindestens neun Wochen in den Fernunterricht geschickt. Nach weitgehend regulärem Schulstart mussten dann Oberstufen nach den Herbstferien wieder ins Distance Learning. Die meisten restlichen Schulen folgten Mitte November. Am 7. Dezember kehrten diese zurück, während Oberstufen weiter daheimblieben. Ab 7. Jänner geht es wieder ins Distance Learning.
Eine Chronologie:
26. Februar 2020: Am Gymnasium Albertgasse in Wien-Josefstadt wird der erste Coronavirus-Verdachtsfall an einer Schule bekannt, die Schule wird samt der umliegenden Straßenzüge stundenlang gesperrt. Der Corona-Test verläuft aber negativ. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) schließt zu diesem Zeitpunkt eine prophylaktische Sperre von Schulen oder Kindergärten aus.
28. Februar: In Niederösterreich wird der erste tatsächlich bestätigte Corona-Fall an einer Schule bekannt.
10. März: Ausflüge, Reisen und Schulveranstaltungen sollen bis auf Weiteres ausgesetzt werden.
16. März: An den Schulen wird der Präsenzunterricht eingestellt, Kindergärten schließen ebenfalls. Nur bei dringendem Bedarf gibt es für die Unter-14-Jährigen Betreuungsangebote, die aber nur von den wenigsten genutzt werden. Zunächst sollen die Schüler daheim über digitalen Fernunterricht oder mit kopierten Lernpaketen nur schon bekannten Stoff vertiefen, ab Woche drei sollen die Schüler auch neuen Stoff selbst erarbeiten.
4. Mai: Schüler in den Maturaklassen bzw. den Abschlussklassen von Berufsschulen und berufsbildenden mittleren Schulen kehren wieder in ihre Klassen zurück, um das letzte Schuljahr abzuschließen bzw. sich auf die Reifeprüfung bzw. andere abschließende Prüfungen vorzubereiten.
15. Mai: Neun Wochen nach der Schulschließungen kehren auch die 700.000 Schüler an Volks-, Mittel- und Sonderschulen sowie AHS-Unterstufen in ihre Klassen zurück. Die Klassen werden geteilt und abwechselnd im Schichtbetrieb unterrichtet, es gibt keine Schularbeiten mehr und Tests nur in Ausnahmefällen. Darüber hinaus gelten strenge Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht abseits des Sitzplatzes.
25. Mai: Drei Wochen später als vorgesehen startet die Matura im Corona-Jahr. Schriftliche Klausuren gibt es nur in drei Fächern, wobei das Abschlusszeugnis der letzten Klasse in die Note einfließt. Die mündliche Matura entfällt.
3. Juni: Auch für die rund 300.000 Schüler an den Polytechnischen Schulen, Berufsschulen, AHS-Oberstufen und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) beginnt wieder der Präsenzunterricht. Mit der Rückkehr aus den Pfingstferien fällt außerdem an den Schulen die Maskenpflicht, der bis dahin untersagte Turnunterricht darf zumindest nachmittags stattfinden und Singen ist im Unterricht wieder erlaubt.
1. Juli: Wegen eines Corona-Clusters in Zusammenhang mit der "Freien Christengemeinde" in Linz werden in fünf oberösterreichischen Bezirken Schulen und Kindergärten von der Landesregierung für eine Woche geschlossen. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) kritisiert die großflächigen Schließungen.
17. August: Faßmann kündigt einen "normalen Regelbetrieb" bei Einhaltung der klassischen Hygiene- und Abstandsregeln im Herbst an und legt seinen Plan vor, welche Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen bei den verschiedenen Farben der Corona-Ampel gelten sollen, die von der Corona-Kommission für jeden Bezirk wöchentlich neu geschalten wird. Fernunterricht sieht der Plan erst bei roter Ampel vor, ab Orange sollen Oberstufenklassen ins Distance Learning geschickt werden. Ab Ampelfarbe Gelb soll außerhalb der Klasse Maskenpflicht gelten, außerdem gibt es Einschränkungen bei Sport und Singen.
7. September: Nachdem die Corona-Ampel in der Bundeshauptstadt gelb leuchtet, starten Wiener Schüler mit Maskenpflicht ins neue Schuljahr, ihre Kollegen in Niederösterreich und dem Burgenland ohne.
14. September: Die Maßnahmen an Schulen werden von der Corona-Ampel entkoppelt. Auf Empfehlung der Corona-Kommission gilt nun an allen Schulen Maskenpflicht außerhalb der Klasse. Gleichzeitig stellt Faßmann klar, dass auch in Bezirken mit Ampelfarbe orange die "Schul-Ampel" weiterhin gelb leuchtet und Oberstufenschüler nicht ins Distance Learning geschickt werden. Die Ampelfarbe blieb auch Ende Oktober auf Gelb, als ganz Österreich auf rot gestellt wurde.
15. Oktober: In Salzburg wird erstmals die Ampelfarbe an Schulen auf Orange gestellt. Laut Verordnung des Bildungsministeriums ist dabei nicht nur Distance Learning möglich, sondern auch Unterricht im täglich wechselnden Schichtbetrieb oder dass Teile von Klassen oder Schülergruppen anlassbezogen an die Schulen geholt werden, etwa zur Prüfungsvorbereitung oder für Abschlussklassen.
23. Oktober: Die Bildungsreferenten der Bundesländer legen sich darauf fest, dass Schulen auch bei roter Corona-Ampel offen bleiben sollen.
3. November: Im zweiten (Teil-)Lockdown bleiben Volks-, Mittel-, Sonderschulen und AHS-Unterstufen offen - "vorerst", wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) betont. AHS-Oberstufen, Berufsschulen und BMHS werden auf Fernunterricht umgestellt, schulautonom können aber kleinere Gruppen an die Schulen kommen (etwa Maturanten oder für Werkstatt- und Förderunterricht). Auch an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen wird die Präsenzlehre weitgehend eingestellt.
17. November: Im Zuge der Verschärfung des Lockdowns müssen auch Volks- und Mittelschulen sowie AHS-Unterstufen den Unterricht auf Distance Learning umstellen. Bei Bedarf gibt es aber in diesen Schulstufen vor Ort Betreuung und Lernunterstützung. Die Kindergarten-Pflicht für Kinder im letzten Kindergartenjahr wird aufgehoben. Auch dort gibt es Betreuungsangebote für alle Familien, die Bedarf anmelden.
7. Dezember: Schüler an Volksschulen, AHS-Unterstufen, Mittel- und Polytechnischen Schulen kehren wieder in die Klassen zurück. Das gleiche gilt für Maturanten und Schüler anderer Abschlussklassen. Die restlichen Klassen an Berufsschulen, AHS-Oberstufen und BMHS bleiben im Distance Learning. Außer an Volks- und Sonderschulen gilt grundsätzlich eine Maskenpflicht im Unterricht. Pro Fach soll in diesem Semester nur eine Schularbeit durchgeführt werden.
7. Jänner: Auftakt für das Distance Learning Teil drei: Alle Schulen sollen wieder auf Fernunterricht umstellen, wie im zweiten Lockdown gibt es wieder Betreuung und Lernunterstützung. Die Rückkehr aller Schüler wird für 18. Jänner geplant.