Chlorophyll-Bilder: Wie man mit Licht zeichnen kann
Das Wort Fotografie kommt von den zwei altgriechischen Wörtern „photos“ für Licht und „gráphein“ für „schreiben/zeichnen“. Die Fotografie ist also nichts anderes als das „Zeichnen mit Licht“ auf lichtempfindlichem Material.
Es gibt viele Oberflächen, die sich durch Licht verändern. Eine davon kennst du gut! Kleiner Tipp: Wir müssen sie schützen, weil wir sonst einen Sonnenbrand bekommen. Genau – die Haut! In unserer Haut befindet sich der Farbstoff Melanin, der uns vor der Sonne schützt, aber auch bei Sonnenstrahlung unsere Haut dunkler werden lässt. Bedecken wir unsere Haut so, dass keine Sonnenstrahlung an sie kann, bräunt sie nicht. Auf diese Weise entstehen im Sommer die lustigen hellen Hautbereiche von T-Shirt oder Badehose.
Nicht nur unser Körper besitzt lichtempfindliche Farbstoffe. Auch Pflanzen haben einen grünen Farbstoff, das Chlorophyll, der sich bei Lichteinstrahlung verfärbt. Dabei wird aus Licht und anderen Stoffen Zucker hergestellt, den die Pflanze braucht, damit sie gesund wachsen kann. Dieser Prozess heißt Photosynthese. Deckt man ein Blatt an einigen Stellen ab, kann es dort keine Photosynthese betreiben. Nach einigen Tagen wird Chlorophyll abgebaut – die Stelle erscheint heller bis farblos.
Das Blatt selbst ist aber nicht kaputt! Denn sobald das Licht wieder auf die Stelle fällt, wird neues Chlorophyll gebildet und das Blatt wird wieder grüner! Auf diese Art lassen sich Muster und sogar Wörter auf Blätter zeichnen. Dazu brauchst du eine Schere, undurchsichtiges Klebeband und eine Zimmerpflanze mit großen Blättern. Zunächst musst du überlegen, welche Motive du auf deiner Pflanze haben möchtest. Diese Formen, zum Beispiel ein Dreieck oder ein Herz, zeichnest du auf das Klebeband und schneidest sie aus. Klebe sie auf das Blatt, ohne die Blattoberfläche zu verletzen.
Nun heißt es Geduld haben. Nach ungefähr einer Woche kannst du das Klebeband vorsichtig abziehen und vielleicht schon deine Pflanzen-Licht-Zeichnung bestaunen.
Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org