Wien: Influenza-Welle angekommen
Die Influenza legt in Österreich los und ist laut dem Grippemeldedienst mit deutlich steigenden Erkrankungszahlen jedenfalls auch in Wien angekommen. Vergangene Woche waren es hochgerechnet rund 10.300 Neuerkrankungen (Influenza und grippale Infekte) nach rund 9.100 in der Woche zuvor.
Das Diagnostische Influenza Netzwerk hatte Dienstagmittag von einer deutlichen Zunahme von Influenzavirus-Nachweisen in Proben von Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet berichtet. Das signalisiere den Beginn der Grippewelle in Österreich. So schnellte die Anzahl der Influenza-positiven Proben, die aus ganz Österreich an die Virologen der MedUni Wien eingesendet wurden, in etwa auf die doppelte Zahl. Es dominiert derzeit die Influenza B, bei den Influenza-A-Stämmen ist in dieser Saison offenbar die "Schweinegrippe" von 2009/2010 mit A(H1N1)-Viren vorherrschend. Dagegen schützen die vorhandenen Vakzine. Allerdings passt der diesjährige Impfstoff schlecht zur grassierenden Influenza B. Diese verläuft zumeist aber harmloser als eine Influenza A.
10.300 Neuerkrankungen
Der Wiener Grippemeldedienst veröffentlicht dann Dienstagnachmittag die neuen Hochrechnungsdaten: Rund 10.300 Neuerkrankungen in der vergangenen Woche. In der dritten Kalenderwoche waren es 9.100 gewesen, in der zweiten 8.100 und in der ersten Woche des Jahres 2016 rund 8.300. Die Schwankung zu Beginn des Jahres könnt auch auf die Urlaubswoche zurückzuführen sein. Der Zeitverlauf der aktuellen Influenza-Welle stimmt laut den Wiener Daten fast exakt mit jenem der Saison 2012/2013 überein. Damals wurde der Gipfelpunkt dann mit rund 17.000 Neuerkrankungen in der achten Kalenderwoche erreicht. Bei der ähnlich verlaufenen Krankheitswelle 2014/2015 wurde der Klimax etwas früher mit in einer Woche mit knapp 16.000 Neuerkrankungen in einer Woche in Wien erreicht. In den Wiener Spitälern sorgte der Zustrom an Erkrankten teilweise für chaotische Zustände, wie der KURIER berichtete.
Österreich - Influenza-Erkrankungen gibt es derzeit in allen Bundesländern - steht bei der Situation nicht allein da. "In ganz Europa ist derzeit eine erhöhte Influenzavirus Aktivität zu verzeichnen. Finnland, Georgien, Griechenland, Irland und Ukraine melden bereits eine weitverbreitete Influenza-Aktivität auf hohem Niveau", schrieben die Experten vom Influenza Netzwerk am Dienstag.