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Wie sich Videospiele auf Kinder auswirken

Nach Amokläufen wird immer wieder diskutiert, ob Videospiele aggressives Verhalten fördern. Um dem auf den Grund zu gehen, befragten die Forscher Christopher J. Ferguson und John Colwell mehr als 300 britische Kinder zu ihrem Videospielverhalten und zum Einfluss ihrer Eltern darauf, was und wie lange sie spielen.

Die Wissenschaftler wollten mehr über die soziale Einstellungen der Spieler, mögliches Mobbingverhalten und ihr wohltätiges Engagement herausfinden. Außerdem befasste sich die Arbeit damit, warum die Kinder überhaupt Videospiele spielen – überraschenderweise gibt es zu diesem Thema bisher kaum Forschungsarbeiten.

Soziales Engagement

Im Gegensatz zu vielen Vorurteilen konnte in der Studie kein Zusammenhang zwischen gewalttätigen Videospielen und unsozialem Verhalten oder Mobbing festgestellt werden. Noch erstaunlicher: Spieler gewalttätiger Games sollen sich sogar etwas öfter sozial engagieren als Nicht-Spieler – zum Beispiel als ehrenamtliche Helfer. Wenig überraschend spielen Buben öfter gewalttätige Computerspiele als Mädchen.

Als Hauptmotiv für den Spaß an den virtuellen Schießereien geben die meisten an, es aus Spaß zu tun – außerdem würde es helfen, Stress abzubauen. Hierbei bestätigt die Studie bisherige Ergebnisse, wonach Jugendliche Actionspiele für Stressabbau und als Stimmungsmacher nutzen.

Zusammenfassend erklären die Wissenschaftler in ihrem Bericht, der im Fachjournal Popular Media Culture veröffentlicht wurde, dass gewalttätige Videospiele nicht mit Problemverhalten oder Aggressivität bei Jugendlichen in Zusammenhang steht. Folglich seien diese Games genauso wenig besorgniserregend wie Rockmusik oder Comic-Hefte, die früher als Gewaltauslöser verdächtigt wurden. Wenn Eltern sich eingemischt haben, haben die Kinder übrigens auch nicht weniger gewalttätige Games gespielt.