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Tiercoach: Schillernde Käfer für schaulustige Halter

Hirschkäfer gehören zu den größten Krabblern Europas. Vor allem die Männchen mit ihrem geweihartigen Oberkiefer beeindrucken. Beim blau-grauen Alpenbock überragen die Fühler das Hinterende der Flügeldecke, ein ungewöhnlicher Farbklecks inmitten von Grün. Rosenkäfer schillern prächtigst.

Nachzuchten

Insekten sind interessant zu beobachten. Schöne wild lebende Exemplare sind oft geschützt. Wer einen Käfer als Haustier will, muss Nachzuchten kaufen“, sagt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Der Zoodoc erklärt, unter welchen Bedingungen sich die Sechsfüßer daheim wohl fühlen.

Tradition

Die Tradition, Käfer zu halten, stammt aus Asien. Seit einigen Jahren finden die faszinierenden Exemplare aber auch zunehmend Gefallen in der westlichen Welt. Besonders beliebt sind Rosen-, Hirsch- und Riesenkäfer. Die spektakuläre Entwicklung vom Ei über Larve und Puppe zum Vollinsekt, die mitunter Jahre dauert, sowie ein vergleichsweise genügsames Dasein sprechen für das außergewöhnliche Haustier. „Es geht immer um artgerechte Haltung; auch wenn die Ansprüche der Käfer nicht so hoch sind wie bei den meisten anderen Haustieren“, sagt Reitl.

Je nach Art

Wissen schützt vor Pflege-Fehlern. Ein Sandküberl mit löchriger Klarsichtfolie darüber ist kein geeigneter Lebensraum. Ein zweckentfremdetes Aquarium bietet sich dagegen an. Größe und Boden richten sich nach der Art des Bewohners. „Manche Käfer brauchen Wiese, manche ein Erde-Sand-Gemisch, mache Hackschnitzel, manche handelsübliche Einstreu“, zählt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn auf.

Beim Futter verhält es sich genau so: Die Fressvorlieben unterscheiden sich je nach Art. Die einen sind auf bestimmte Blätter spezialisiert, andere mögen Insekten oder Obst. „In Japan gibt es Fertigfutter für Käfer. Das ist bei uns noch Mangelware“, sagt die Expertin.

Naturschauspiel

Natürlich eignen sich Käfer nicht zum Streicheln, sie wollen keinen Hautkontakt. „Viele Halter suchen kein Kuscheltier, sondern ein Lebewesen zum Beobachten. Die wenigsten Käfer sitzen nur herum, da tut sich was“, sagt Reitl. Auch Kinder profitieren von dem bunten Naturschauspiel.

Der KURIER-Tiercoach fasst zusammen: „Käfer sind interessant, brauchen wenig Platz, sind kostengünstig und haben meist einen kurzen Lebenszyklus.“ Das macht sie als Haustier für viele Halter attraktiv.

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