Tiercoach: Hunde mit roten Augen müssen zum Arzt
Von Hedwig Derka
Hunde sehen in der Entfernung schärfer als in der Nähe, in der Dämmerung besser als Menschen und als Beutejäger bewegte Dinge besonders schnell. Katzenaugen passen sich mit extrem erweiterbaren Pupillen hervorragend an schlechte Lichtverhältnisse an, mit dem dritten Lid halten sie den Augapfel so feucht, dass sie aufs Blinzeln verzichten können. „Die Augen sind wichtige Organe, Erkrankungen sind ernst zu nehmen“, sagt Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Probleme mit dem Sehsinn oft auftreten und wie sie behandelt werden.
Bindehautentzündung
„Bindehautentzündung ist bei Hunden und Katzen eine häufige Diagnose“, sagt Reitl. Zugluft, Pollenstaub oder Schmutz reizen das Auge und führen zur Entzündung. Auch Bakterien und Viren können Auslöser sein. Antibiotische Salben führen rasch zur Heilung. Der Veterinärmediziner stimmt das Präparat auf die Tierart und ihre spezifischen Erreger ab.
Fremdkörper
„Ist das Auge rot und wird zusammengekniffen, ist es eitrig oder sondert es grünlichen Schleim ab, handelt es sich um einen Notfall“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Meist kratzt ein Fremdkörper an der Hornhaut. Reiben die Vierbeiner am verletzten Auge, ziehen sie es weiter in Mitleidenschaft. Die Ursache soll daher rasch gesucht werden. Dazu betäubt der Experte das Auge mit Tropfen und färbt die Hornhaut an. Er nimmt den Bindehautsack unter die Lupe und kontrolliert die Lid-Taschen. „Der Fremdkörper gehört so schnell wie möglich entfernt. Treten die Symptome auf, darf man nicht das Wochenende zuwarten“, sagt der Zoodoc. Die Hornhaut kann sonst schwerwiegend und bleibend geschädigt werden.
Schwierige Diagnose
Nicht immer ist die Diagnose eindeutig. So zeigen zum Beispiel Bindehautentzündung und Boxerkeratitis ähnliche Symptome. „Bei dieser krankhaften Hornhautveränderung liegt die obere Hautschicht lose auf der unteren und reißt immer wieder auf“, beschreibt Reitl das schmerzvolle Leid. Bei Hunden zählen v.a. Vor- bzw. Autoimmunerkrankungen sowie Erbanlagen zu den Auslösern, bei Katzen spielen Herpes-Viren eine wichtige Rolle. Der Patient gehört jedenfalls zum Spezialisten.
Behandlung
„Prinzipiell lassen sich die meisten Entzündungen gut behandeln“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Zeigt sich allerdings nach einer Woche keine Besserung, müssen spezielle Erkrankungen in Betracht gezogen werden.“
Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at