Hunde leiden im Sommer häufiger unter Ohrenentzündungen
Von Hedwig Derka
Sie stehen senkrecht vom Kopf ab oder hängen schlapp bis auf Maulhöhe, sie sind spitz, gebogen oder geknickt. So sehr sich Hundeohren äußerlich je nach Rasse unterscheiden, so einheitlich ist ihre Leistung: Die Signalgeber nehmen mehr Frequenzen wahr und orten Geräusche dank beweglicher Lauscher besser, als es die Ohren ihrer Besitzer können.
"Wenn Hunde Probleme mit den Ohren haben, ist das meist eine schmerzhafte Angelegenheit", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie die sensiblen Sinnesorgane gereinigt und Ohrenentzündungen behandelt werden.
Anzeichen
Erkrankungen der Ohren treten bei Hunden relativ häufig auf – insbesondere im Sommer. Dann sind nicht nur Rassen mit langen hängenden Ohren, schwächelnde Senioren oder Tiere mit stark behaarten, schlecht belüfteten Gehörgängen betroffen, sondern vor allem Baderatten. Wenn Hunde das verschmutzte Wasser nach dem Schwimmen nicht aus dem Ohr bekommen, können sich Keime ausbreiten – erst recht, wenn es heiß ist. Meist entzünden sich die äußeren Gehörgänge. "Schütteln die Vierbeiner auffällig stark und oft den Kopf, kann das eine Infektion anzeigen", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Mitunter versuchen die Patienten, den Juckreiz mit der Pfote zu stillen oder indem sie den Kopf am Boden reiben. Dann ist der Experte gefragt.
Behandlung
Er untersucht die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang und erstellt bei Bedarf einen Therapieplan. Bei leichten Entzündungen reichen Ohrentropfen, schwere Erkrankungen müssen mit Antibiotika und schmerzstillenden Mitteln behandelt werden.
Vorbeugen
"Auch eine Prophylaxe sollte mit dem Tierarzt besprochen werden", sagt Reitl. In vielen Fällen beugt eine sorgfältige Ohrenpflege dem Leiden vor. Vor allem Hunde, die zu Hauterkrankungen, allergischen Reaktionen oder Hefepilzinfektionen neigen, brauchen Unterstützung bei der Reinigung. Die überschüssigen Ohrenschmalzpartikel werden mit einem sauren Ohrenreiniger aufgelöst, die Falten in der Ohrmuschel mit Watte oder einem Tuch geputzt. "Es darf kein Staberl in den Gehörgang hinein", betont der KURIER-Tiercoach. Zum einen könnte das Trommelfell Schaden nehmen, zum anderen erst recht Fett ins Innere geschoben werden. Nicht zuletzt sorgt Ohrenschmalz auch für einen gewissen Schutz: Die Fettschicht lässt Keime quasi abperln.
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