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Sind Chia-Samen doch nur Vogelfutter?

Egal ob im Müsli, Gebäck, Pudding oder in Keksen: Seit einiger Zeit gibt es kaum mehr Lebensmittel, die von der Zugabe von Chia-Samen verschont bleiben. Die Samen einer Salbeipflanze kommen ursprünglich aus Mexiko und sollen schon bei den Mayas beliebt gewesen sein, weil sie satt machen. Nun hat die Lebensmittelindustrie die Körner wiederentdeckt und preist sie seitdem als "Superfood" an. Die Samen sollen durch die darin enthaltenen Antioxidantien, Proteine, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren wahre Wunder bewirken.

Fehlende Langzeitstudien

In Europa wurden die Samen lange Zeit ausschließlich als Tierfutter verwendet. Erst im Jahr 2009 erlaubte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Import von Chia als Zugabe in Gebäck. 2013 wurde schließlich der Import der reinen Samen genehmigt. Die Behörde gibt außerdem die Empfehlung ab, maximal 15 Gramm Chia-Samen pro Tag zu sich zu nehmen. Der Grund dafür sind fehlende Langzeitstudien zu den Körnern.

Teuer und ohne Eigengeschmack

Die unabhängige Medizinplattform "Gute Pillen – schlechte Pillen" hat sich nun näher damit beschäftigt, was es mit den Samen tatsächlich auf sich hat deren Nährwerte unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: "15 Gramm Chia-Samen enthalten nur so viel Eiweiß wie neun Gramm Emmentaler Käse, die Menge an Vitamin C ist so groß wie die in zwei Gramm Apfel und die Menge an Magnesium steckt in zwei Scheiben Mischbrot", so das Ergebnis der Analyse. Außerdem fehle es an Studien zur Wirkung der Samen, Rückschlüsse auf einen gesundheitlichen Nutzen würden sich deswegen im Moment keinesfalls ziehen lassen. Auch der Kilopreis der Samen, der zwischen zehn und 50 Euro liegt, wird von der Plattform kritisiert. Chia sei demnach kein Superfood, sondern "ein neues, relativ teures Lebensmittel ohne Eigengeschmack."