So sauber werden Zähne wirklich
Zähneputzen will gelernt sein. In der alltäglichen Routine geht die Gründlichkeit bei der Mundhygiene jedoch häufig verloren. Daher greifen heutzutage immer mehr Menschen zur elektrischen Bürste. Doch welcher Grad an Sauberkeit kann mit der herkömmlichen Handzahnbürste tatsächlich erreicht werden – und putzen Profis besser als der Durchschnitt? Wissenschafter des Instituts für Medizinische Psychologie an der Justus-Liebig-Universität in Deutschland gingen diesen Fragen nun im Rahmen einer Studie nach.
Profis vs LaienZunächst wurde das Zahnputzverhalten jener Personen untersucht, die sich tagein, tagaus mit Mundhygiene befassen: Zahnärzte, Fachangestellte und angehende Zahnmediziner wurden gebeten, ihre Zähne mit einer Handzahnbürste zu reinigen. Die Erfassung ihrer Zahnbeläge davor und danach erbrachte eindeutige Ergebnisse: Nach dem Putzen waren bei allen drei Berufsgruppen kaum noch Zahnbeläge zu finden. Die Flächen am Zahnfleischrand waren bei fast allen zu mehr als 70 Prozent sauber, der Plaques konnte beinahe vollständig entfernt werden.
Führte man denselben Test mit Laien durch, erreichte der Großteil nur eine 50-prozentige Sauberkeit und weniger. Der Unterschied hat mehrere Ursachen: Zum einen hatten die Zahn-Profis von vornherein eine gute Mundhygiene. Zum anderen wussten sie besser, worauf es bei der Zahnpflege ankommt. Sie putzen systematisch und lassen somit keine Fläche aus. Wichtig sei laut Experten auch, den Belägen an den Zahnfleischrändern mehr Aufmerksamkeit zu geben.
Bequeme Alternative
Mit der richtigen Technik kann das händische Putzen also durchaus gründlich sein. Trotzdem bevorzugen immer mehr Menschen die bequeme Alternative. „Die elektrische Zahnbürste hat im Vergleich zur Handzahnbürste zwei Vorteile: Erstens kann sie durch den kleinen Bürstenkopf alle Bereiche problemlos erreichen. Zweitens erzeugt sie von Haus aus die richtige Putzbewegung – was beim händischen Putzen oft nicht der Fall ist“, sagt Claudius Ratschew, Vertreter der Zahnärztekammer.
Trotz dieser Tatsachen will er keine Empfehlung für die Art der Bürste ausgeben. „Beide Varianten sind gleichwertig. Man sollte jene Bürste wählen, mit der man sich wohler fühlt.‘‘ Neben dem täglichen Zähneputzen ist aber auch die Verwendung von Zahnseide notwendig. Schließlich kommt auch die beste Zahnbürste nicht in die vielen Zwischenräume. Diverse Mundspülungen seien laut dem Experten jedenfalls keine Alternative zum Zähneputzen.
Ob elektrisch oder per Hand – letztlich käme es laut Ratschew vor allem auf die richtige Putztechnik an. Sein Rat: in abrollenden Bewegung von rot nach weiß, also vom Zahnfleisch auf den Zahn. Dann steht einem strahlendem Lächeln nichts mehr im Wege.