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Worauf Patienten achten sollen

Schönheitsoperationen boomen und nicht immer wird seriös gearbeitet. Für die plastischen Chirurgen Prim. Johann Umschaden und Univ.-Doz. Helmut Hoflehner von der „Schwarzl Klinik“ (Stmk.) wird viel zu wenig über Qualität geredet. Sie arbeiten in einer EU-Expertengruppe an einheitlichen Kriterien. In einem neuen Sachbuch haben sie „zehn Regeln für sichere Eingriffe“ erstellt und erklären die häufigsten Eingriffe.

Rahmenbedingungen Sie müssen zur Schwere des Eingriffs passen: „Eine Botox-Behandlung braucht andere Rahmenbedingungen als eine Brustvergrößerung.“

Ausbildung Nur wer einen Eingriff erlernt hat, soll ihn auch durchführen. Hoflehner empfiehlt: „Fragen Sie nach, wo der Eingriff erlernt wurde – in einem Wochendseminar oder in einer mehrjährigen Ausbildung.“

Beratung Der gesundheitliche Zustand des Patienten muss abgeklärt werden.

Abkühlungsphase Je größer desto besser muss der Eingriff überlegt werden – zwischen Erstgespräch und Durchführung sollen mindestens sieben Tage liegen.

Dokumentation Alle Behandlungsabläufe müssen nachvollziehbar sein.

Kosten Muss der Patient im Vorhinein wissen.

Nachsorge Umschaden: „Der behandelnde Arzt selbst muss nach der OP erster Ansprechpartner sein.“

Beschwerdemanagement Seriöse Anbieter informieren ihre Patienten über vorhandene Möglichkeiten, etwa Patientenfragebögen und Evaluierung der Ergebnisse.

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Operationsort „Ästhetische Eingriffe brauchen dieselben Hygienestandards wie eine Blinddarmoperation. Leider wurde das im Gesetz nicht berücksichtigt.“ Seit Jahresbeginn definiert ein neues Bundesgesetz Mindeststandards für Schönheitsoperationen.

Mitverantwortung Es liegt in der Hand der Patienten, sich an ärztliche Empfehlungen zu halten – etwa keinen Sport zu betreiben. „Sonst kann die beste Operation unbefriedigend sein“, sagt Hoflehner.

Buchtipp: Sicher schön, Kneipp-Verlag, 19,99 €