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Rostrote Mauerbiene ist das Insekt des Jahres 2019

Die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) ist Insekt des Jahres 2019. Das "Kuratorium Insekt des Jahres", dem in Österreich der Naturschutzbund und die Österreichische Entomologische Gesellschaft angehören, will mit dieser Wahl auf die Bedeutung von bestäubenden Insekten sowie den "dringend notwendigen" Schutz von Wildbienen aufmerksam machen.

Die vielseitigen Rostroten Mauerbienen spielen als Bestäuber von Blütenpflanzen eine herausragende Rolle, hieß es in einer Presseaussendung am Donnerstag. Denn für Osmia bicornis gebe es kaum eine Pflanze, deren Pollen sie nicht sammelt und damit zu deren Bestäubung beiträgt. Gemeinsam mit den anderen 689 Bienenarten in Österreich kommt diesem "Universalgenie" der Bienenwelt auch eine große Bedeutung für Landwirtschaft und Gartenbau zu.

"Rund 700 Wildbienenarten leben bei uns in Mitteleuropa. Sie alle spielen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt. Die Natur, die Kulturlandschaft, wir Menschen brauchen sie - als unersetzbare Bestäuber in einem gesunden und produktiven Ökosystem", betonte Elisabeth Köstinger (ÖVP), Umweltministerin und Schirmherrin für die Rostrote Mauerbiene. Das Insekt gelte "bisher als ungefährdet, dennoch sollte man sie - wie alle Wildbienen - mit Nistplatzangeboten unterstützen", forderte Johannes Gepp, Entomologe und Vizepräsident des Naturschutzbundes Österreich.

Nicht zum Stechen aufgelegt

Die Rostrote Mauerbiene ist ab Ende März eine erste Frühlingsbotin, aufgrund ihres Nistverhaltens trifft man sie häufig in der Nähe menschlicher Behausungen. Die etwa acht bis 14 Millimeter großen Insekten nutzen vorhandene Hohlräume in Trockenmauern, Löß- und Lehmwänden, aber auch in Totholz, lockerem Gestein und zahlreichen anderen Strukturen, um darin ihre einzelnen, gemörtelten Brutnester anzulegen. Von der an eine schlanke Hummel erinnernden Biene gehe keine Gefahr aus: Die Rostroten Mauerbienensind nicht zum Stechen aufgelegt, hieß es.

Pro Jahr entwickelt sich eine Generation dieser Mauerbienen: Die Weibchen legen im Frühjahr die mit Pollen gefüllten Nisthöhlen an, in denen sich die Larven bis August zu erwachsenen Bienen entwickeln. In diesem Zustand verharren sie bis zum nächsten Frühjahr, um sich dann mit ihren kräftigen Kiefern aus dem verschlossenen Nest zu nagen. Gleich danach kommt es zur Paarung und der Zyklus beginnt erneut.