Rauchstopp lohnt sich auch im Alter
Mit jeder Zigarette steigt das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko. Doch auch umgekehrt gilt: Selbst wer erst im fortgeschrittenen Alter mit dem Rauchen aufhört, senkt sein Risiko bereits innerhalb kürzester Zeit erheblich. Das fanden Wissenschafter des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ/Heidelberg) jetzt in einer Studie an Einwohnern aus dem deutschen Saarland heraus.
Für ihre Studie analysierten Professor Hermann Brenner und seine Kollegen die Daten von 8807 Personen im Alter von 50 bis 74 Jahren. "Wir konnten zeigen, dass Raucher ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben wie Nichtraucher. Ehemalige Raucher sind dagegen fast genauso selten betroffen wie Menschen gleichen Alters, die nie geraucht haben.“
Rauchen verdoppelt Erkrankungsrisiko
Brenner weiter: "Außerdem erkranken Raucher deutlich früher als Personen, die nicht oder nicht mehr rauchen." So hat beispielsweise ein 60-jähriger Raucher das Herzinfarkt-Risiko eines 79-jährigen Nichtrauchers und das Schlaganfall-Risiko eines 69-jährigen Nichtrauchers. Dabei wirken sich freilich auch Tabakdosis und Dauer des Konsums auf das Erkrankungsrisiko aus: Je mehr Zigaretten pro Tag über einen längeren Zeitraum geraucht werden, desto höher ist das Risiko.
Der positive Effekt eines Rauchausstiegs macht sich bei den Studienteilnehmern bereits nach kurzer Zeit bemerkbar. "Verglichen mit Personen, die weiterhin rauchen, ist das Risiko für einen Herzinfarkt und für einen Schlaganfall bereits während der ersten fünf Jahre nach der letzten Zigarette mehr als 40 Prozent niedriger",sagt Carolin Gellert, die Erstautorin der Studie. Die Ergebnisse legen nahe, dass Programme zur Tabakentwöhnung, die sich bisher auf jüngere Teilnehmer konzentrieren, auf ältere Personen ausgeweitet werden sollten.