Mobbing-Opfer wünschen sich Schönheitsoperationen
Teenager, die in Mobbing involviert sind - sowohl als Opfer als auch als Verursacher - wollen sich lieber unters Messer legen als andere, belegt eine neue Studie aus Großbritannien. Die Gründe sind jedoch unterschiedlich: Jene, die selber mobben, wollen durch eine Schönheitsoperation attraktiver wirken und ihren sozialen Status steigern, berichten die Forscher der University of Warwick. Mobbing-Opfer wollen hingegen ihr niedriges Selbstwertgefühl erhöhen, ihr Aussehen verändern und dadurch ihre psychischen Probleme lösen.
Für ihre Studie bewerteten die Forscher die Aussagen von 752 Jugendlichen, darunter 139 Mobbing-Opfer, 146 Mobbing-Täter und 294, die schon beides erlebt hatten. Die restlichen Teilnehmer hatten keine persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Mobbing.
Wunsch bei Mädchen größer
Die Ergebnisse zeigten, dass Letztere nur wenig Interesse an Schönheitsoperationen hatten. Am größten war der Wunsch bei den Mobbing-Opfern, jedoch war er auch bei den Tätern erhöht. Fast 12 Prozent der Gemobbten hatten demnach einen extremen Wunsch nach einem Eingriff. Bei jenen, die mit Mobbing nichts zu tun hatten, waren es weniger als ein Prozent. Außerdem war das Bedürfnis nach einer kosmetischen Operation bei Mädchen stärker ausgeprägt als bei Buben.
"Der Wunsch nach Schönheits-OPs bei gemobbten Jugendlichen ist dringend und dauerhaft", warnt Studienleiter Dieter Wolke. Die Ergebnisse wurden im Journal Plastic and Reconstructive Surgery veröffentlicht.