Sind elektrische Händetrockner unhygienisch?
Ob Grippe, Erkältung oder Magen-Darm-Infekt: Krank machende Keime werden häufig über Hände übertragen. Gründliches und regelmäßiges Händewaschen mit Seife kann deshalb davor schützen, krank zu werden. Mikroorganismen können sich auf feuchten Händen besser vermehren als auf trockenen – deshalb ist das Trocknen der Hände nach dem Händewaschen sehr sinnvoll. Wie aber bekommt man die Hände danach hygienisch trocken? Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.
Brutstätte für Keime
Ständig feuchte Stoffhandtücher, die nie trocknen können, sind eine ideale Brutstätte für Keime. In vielbesuchten, öffentlichen Gemeinschaftswaschräumen etwa in Lokalen oder Arztpraxen hängen deshalb heutzutage aus gutem Grund kaum mehr gemeinsam benutzte Stoffhandtücher. Stattdessen finden sich in öffentlichen Toiletten häufig elektrische Händetrockner oder Papierhandtücher.
Vor allem zu den verbreiteten Jet-Air-Trocknern gibt es Hinweise aus einzelnen Untersuchungen, dass sie Wassertröpfchen beim Händetrocknen sehr weit im Waschraum verblasen können. Sind die Hände nach dem Waschen nicht richtig sauber, könnten so Krankheitskeime auch weiter verteilt werden.
Unzureichende Studienlage
Ob die modernen Highspeed-Händetrockner oder die altgedienten Handföns in Sachen Hygiene tatsächlich schlechter abschneiden als Papierhandtücher, ist in Studien allerdings nur unzureichend untersucht. Obwohl eine Antwort auf die Frage noch aussteht, empfiehlt das renommierte Robert-Koch-Institut Krankenhäusern und Arztpraxen als grundsätzliche Vorsichtsmaßnahme dennoch Spender mit einzeln entnehmbaren Papierhandtüchern anstelle von elektrischen Trocknern.
Ohnehin kommt es bei der Keimbelastung weniger aufs Trocknen an als auf das Händewaschen davor.