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Schützt Birkenzucker vor Karies?

„Zweimal täglich Zähneputzen und regelmäßig zum Zahnarzt“ – das lernen Kinder schon von klein auf. Trotzdem gehört Karies immer noch zu den häufigsten Zahnproblemen: Fast alle Erwachsenen und eines von drei Kindern in Österreich haben kariesbedingte Schäden an den Zähnen. Neben einer guten Mundhygiene und der Verwendung von Fluorid-hältigen Zahncremes soll auch der Birkenzucker Xylit vor Karies schützen. Seinen Namen hat der Zuckerersatz, weil er ursprünglich aus Birkenrinde gewonnen wurde. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben nun die Faktenlage geprüft.

Xylit hemmt Nahrungsgrundlage von Bakterien

Xylit schmeckt zwar süß, bietet Kariesbakterien im Gegensatz zu Haushaltszucker aber keine Nahrungsgrundlage und kann ihr Wachstum sogar hemmen. Daher wird Xylit weltweit Zahncremes zugesetzt oder ist in speziellen Mundhygiene-Produkten wie Lutschtabletten, Kaugummis oder Mundspülungen enthalten.

Das Kariesrisiko ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Nur weil Xylit theoretisch das Wachstum von Kariesbakterien hemmen kann, bedeutet das noch nicht automatisch, dass seine Verwendung auch in der Praxis zu weniger Löchern und Plomben führt.

Studienlage gibt lediglich Hinweise

Die Studienlage dazu ist jedoch enttäuschend. Sie gibt lediglich Hinweise darauf, dass Xylit-hältige Zahnpasta das Kariesrisiko von Kinderzähnen reduzieren kann. Bei allen anderen Xylit-haltigen Produkten kamen Studien entweder zu widersprüchlichen Ergebnissen oder die Methodik der Studien war so schlecht, dass die Ergebnisse nicht vertrauenswürdig sind. Ob Xylit-hältige Mundspülungen, Kaugummis oder Lutschtabletten Karies vorbeugen können, bleibt somit unklar.

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